Engagement für Lernort Natur gewürdigt
Strahlender Sonnenschein und ein freier Tag konnten über 300 Teilnehmer nicht davon abhalten, am 3. Oktober in das Rathaus der Stadt Eschweiler bei Aachen zu kommen, um bei der Verleihung des Europäischen Sozialpreises dabei zu sein. Diesmal ging dieser Preis, der seit 18 Jahren vom Europaverein „Gesellschaftspolitische Bildungsgemeinschaft (GBP) vergeben wird, an den Jäger und Waldpädagogen Hermann Carl aus Monschau. Und wer könnte mit seinem praktischen Wirken besser das diesjährige Motto des Preises verkörpern als er: „Mensch und Umwelt im Einklang“.
„Vielen Kindern ist heutzutage die Natur fremd. Sie lehren Kindern und Jugendlichen, Verantwortung für die Natur zu übernehmen. Und Sie tun dies nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern indem Sie Ihren Schülern Spaß an der Natur vermitteln“, fasste Eschweilers stellvertretende Bürgermeisterin Helen Weidenhaupt das Wirken Carls zusammen.
Hermann Carl, von Beruf Polizist, hat mit seinem Engagement in der Region Eifel und darüber hinaus Zeichen gesetzt. Seit 2004 ist er als zertifizierter Waldführer im Nationalpark unterwegs. Er betreut die Rollende Waldschule der Jägerschaft und hat einen besonderen Rollstuhl entwickelt, mit dem es möglich ist, körperlich behinderte Menschen zu Exkursionen in die Moorlandschaft des Hohen Venn zu bringen. Ein einzigartiges Erlebnis. Diese Erfindung sorgte bereits 2010 im Europäischen Parlament in Brüssel für Aufmerksamkeit, wo Carl zusammen mit dem Deutschen Jagdverband eine Ausstellung gestaltete.
Das Engagement für die Natur ist für Hermann Carl immer auch ein soziales. Heinz-Jörg Pionke, Polizeidirektor im Präsidium Aachen, fasste dies in seiner Laudatio so zusammen: „Hermann Carl ist ein Botschafter der Polizei, der den sozialen Aspekt seines Berufs als Polizist in den privaten und persönlichen Bereich überträgt. Er weckt und fördert das Interesse an der Natur, gestaltet sinnstiftende und schöpferische Aufgaben für Kinder und Jugendliche und wirkt damit nachhaltig.“
Und Ralph Müller-Schallenberg, Präsident des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen, wies auf das bisher größte Projekt des Preisträgers hin: „Das Erlebnismuseum Lernort Natur in Monschau war die Erfüllung eines Lebenstraumes von Hermann Carl. Er hat dies mit großer Leidenschaft und einem immensen persönlichen Aufwand realisiert. Und es ist hervorragend geeignet, die Arbeit und Aufgaben der Jägerschaft zu verdeutlichen.“
Und der Besuch dieses Museums ist jedem zu empfehlen, der erleben will, was mit jagdlicher Naturpädagogik alles möglich ist. Informationen finden Sie hier: www.erlebnismuseum-lernort-natur.de
Hermann Carl sieht im Wald das wertvollste Gut des Menschen und seine Worte zeigen die Grundsätze seines Wirkens: „Wir dürfen die Natur nutzen, denn wir Menschen haben in ihr einen berechtigten Platz. Die Frage lautet aber, ob wir dies behutsam tun. Nutzen wir die Natur so, wie sie es vorgesehen hat, wird sie uns integrieren. Tun wir dies nicht, wird sie uns abstoßen. Dies Kindern bewusst zu machen, rettet die Zukunft. Schalten wir das reine Kommerzdenken im Umgang mit der Umwelt aus und dafür unseren Verstand ein.“
Der Deutsche Jagdverband gratuliert Hermann Carl zur Verleihung des Europäischen Sozialpreises.
Was Hermann Carl antreibt, erzählt er hier in einem kurzen Video - einfach klicken.