Die Sache mit der Auslandsjagd

Jagdreisen sind der Tierrechtsszene und Teilen der Bundesregierung ein Dorn im Auge. Dabei sind Einnahmen daraus wichtig für Artenschutz: Sie sichern Lebensräume, die sonst für Ackerbau und Viehzucht genutzt werden, und helfen, Wilderei zu bekämpfen. DJV und CIC klären auf und schaffen Möglichkeiten zum Dialog mit Betroffenen aus Afrika.

Das Bundesumweltministerium (BMUV) unter grüner Führung will die Einfuhr von Jagdtrophäen weiter erschweren. Dabei sind Einnahmen aus nachhaltiger Jagd weltweit ein wichtiges Mittel im Artenschutz. Das Geld sichert Lebensräume, die sonst für Ackerbau und Viehzucht verloren gingen, und hilft, Wilderei zu bekämpfen. Jagdgäste schaffen Jobs an Orten, die sich für andere Formen von Tourismus eingeschränkt oder nicht eignen. Das gilt gleichermaßen für Reiseziele in Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika.

Dr. Kabelo Senyatso, Director Wildlife and Nationalparks Botswana, anlässlich eines Deutschlandbesuches

Jagdverbände schaffen Möglichkeiten für Dialog

Der Internationale Jagdrat (CIC) in Deutschland und der DJV haben im vergangenen Jagdjahr zahlreiche Möglichkeiten zum Dialog geschaffen, um aufzuklären. Vertreter von Kommunen, Regierungen und Wissenschaft aus dem südlichen Afrika diskutierten mit deutschen Politikern und Journalisten – etwa auf der Internationalen Wildtiermanagement- Konferenz anlässlich der Messe „Jagd & Hund“. Dort sagte Dr. Kabelo Senyatso, stellvertretender Staatssekretär und Director Wildlife and Nationalparks in Botswana: „Jagdeinnahmen fließen direkt in unseren Naturschutz-Fonds. Daraus finanzierte, gemeindebasierte Projekte verbessern die Lebensgrundlage unserer Bevölkerung und ihre Bereitschaft, mit Wildtieren zusammenzuleben. Jagd ist eine wichtige Einnahmequelle – entgegen den Behauptungen der Anti- Jagd-Lobby, die in Botswana noch nie Geld in Schutzprojekte investiert hat.“

Jagdeinnahmen fließen in Naturschutz-Fonds

Einseitige Beschränkung widerspricht internationalen Empfehlungen

Den Import von Jagdtrophäen einseitig zu beschränken widerspricht dem Recht souveräner Staaten auf selbstbestimmten Umgang mit eigenen natürlichen Ressourcen und ignoriert die Empfehlungen der Weltnaturschutzunion (IUCN), wonach Staaten und die Bevölkerung vor Ort in Entscheidungsprozesse rund um die Jagd mit einbezogen werden müssen. Besonders bedauerlich vor diesem Hintergrund: Im Namen Deutschlands ist das Bundeslandwirtschaftsministerium Ende 2022 aus dem CIC ausgetreten – ohne vorherige Information der Koalitionspartner. Für CIC und DJV ist dies ein weiterer Ansporn, über die dramatischen Folgen zu informieren, die ein Importverbot von Trophäen für den Artenschutz hätte.

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