Klima- mit Artenschutz verknüpfen

Der Ausbau von Solar- und Windenergie soll beschleunigt werden. Der DJV fordert eine wildtierfreundliche Planung und Umsetzung von Anlagen und macht Vorschläge für eine naturverträgliche Energienutzung.

Die Bundesregierung will durch eine Reihe von Gesetzespaketen den Ausbau erneuerbarer Energien deutlich steigern: Ihr Anteil an der Stromversorgung soll bis 2030 auf 80 Prozent steigen. Aus Sicht des DJV darf der Ausbau von Solar- und Windenergie allerdings nicht auf Kosten des Artenschutzes stattfinden.

Wildtiergerechter Ausbau der Solarenergie

Besonders kritisch: Windenergieanlagen in Landschaftsschutzgebieten und drastisch reduzierte Abstände zu Brutplätzen streng geschützter Vogelarten. Nur noch 15 Vogelarten gelten als planungsrelevant, da besonders stark kollisionsgefährdet – zwölf davon unterliegen dem Jagdrecht. Die beiden hochsensiblen Arten Schwarzstorch und Großtrappe spielen künftig überhaupt keine Rolle mehr. Der DJV hat die Forderungen von Jägerinnen und Jägern in einem Positionspapier zusammengefasst.

Die Leistung von Solarenergie soll bis 2030 verdreifacht werden – auf einer Fläche von bis zu 700 Quadratkilometern. Der DJV fordert, Anlagen vorrangig auf bereits versiegelten oder vorbelasteten Flächen zu bauen, darunter Gebäudedächer, Parkplätze oder Flächen entlang von Autobahnen und Schienenwegen. Im Positionspapier fordert der DJV zudem, die Belange wandernder Arten mit großem Raumanspruch zu berücksichtigen. Querungskorridore müssen Eingang in die Planung finden.

ZENTRALE FORDERUNGEN ZU WINDENERGIE IM WALD

  • Landschaftsschutzgebiete sollten tabu sein
  • Liste von 15 Brutvogelarten mit erhöhtem Tötungs- und Verletzungsrisiko um besonders sensible Arten wie Schwarzstorch oder Großtrappe ergänzen
  • wissenschaftliche artspezifische Abstandsvorgaben von Anlagen zu Brutplätzen berücksichtigen („Helgoländer Papier“)
  • Wanderkorridore größerer Säugetiere sowie Umfeld von Querungshilfen über Verkehrswege frei halten
  • alle technischen Präventivmaßnahmen, die Greif- und Zugvögel sowie Fledermäuse schonen, nutzen

ZENTRALE FORDERUNGEN ZU PHOTOVOLTAIK-AUSBAU

  • vorrangig bereits versiegelte oder überbaute Flächen nutzen
  • Solarparks dürfen Wanderwege von Wildtieren nicht zerschneiden
  • Bei größeren Anlagen braucht es Querungskorridore für große Säugetiere
  • Solarparks ökologisch aufwerten für mehr Biodiversität in der Kulturlandschaft
  • verbindliche Fachstandards für Planung, Genehmigung und Pflege von wildtierfreundlichen Solarparks

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