Waldumbau wildtierfreundlich gestalten

Das fast fünf Jahrzehnte alte Bundeswaldgesetz wird überarbeitet. Eine Chance, den Wald als Ökosystem sowie Lebensraum von Wildtieren und -pflanzen mehr in den Fokus zu rücken. Genau das fordert der DJV gegenüber dem Bundeslandwirtschaftsministerium.

Bis zum Frühjahr 2024 soll das Bundeswaldgesetz überarbeitet werden. Der DJV hat in seiner Stellungnahme und in zahlreichen moderierten Diskussionsforen gegenüber dem Bundeslandwirtschaftsministerium klargemacht: Das Ökosystem Wald – inklusive Wildtiere – braucht besonderen Schutz, der künftig stärker Hand in Hand gehen muss mit Bewirtschaftung und forstlicher Rahmenplanung. Wälder in Deutschland sind Teil der Kulturlandschaft, im Erscheinungsbild maßgeblich geprägt vom Menschen. Ein gezielter Umbau zu artenreichen und klimaresilienten Wäldern ist inzwischen unerlässlich geworden.

Ökosystem Wald braucht unseren Schutz

Wildökologische Raumplanung verankern

Der DJV fordert deshalb: Die wildökologische Raumplanung als Planungs- und Steuerungsinstrument im Bundeswaldgesetz zu verankern und damit unterschiedliche Nutzungsansprüche des Menschen und berechtigte Bedürfnisse der Wildtiere besser in Einklang bringen. Wildschäden können zahlreiche Ursachen haben. Bedeutender als die Größe der Bestände von Wildtieren ist deren räumliche Verteilung. Ruhezonen und Äsung helfen, Wildschäden zu verhindern, Störungen hingegen begünstigen diese. Zum Schutz von Wildtieren ist die Besucherlenkung ein wichtiges Element. Entsprechend sollte das Bundeswaldgesetz die Möglichkeit bieten, das Betretungsrecht des Waldes zur Erholung einzuschränken.

Äsungsflächen zur Wildschadenspräventation

Lokale Wildschäden objektiv einschätzen

Jeder Eigentümer muss künftig verpflichtet werden, sein waldbauliches Ziel klar zu definieren, fordert der DJV. Nur so lässt sich vor Ort ein maßgeschneiderter Maßnahmenkatalog aus Waldbau und Jagd festlegen. Alle forstfachlichen Gutachten müssen zudem die Anzahl unverbissener Bäume und Lebensraumparameter pro Fläche enthalten, die entscheidend sind für eine erfolgreiche Waldverjüngung. Zu den Parametern gehören Ruhezonen oder alternative Äsung für Wildtiere ebenso wie Lichteinfall am Boden. Nur so lässt sich nach Auffassung des DJV die lokale Wildschadenssituation möglichst objektiv einschätzen.

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