Seit 23 Jahren liefern Jägerinnen und Jäger bundesweit Monitoringdaten zu vorwiegend jagdbaren Arten, die wissenschaftlich ausgewertet werden. In einigen Bundesländern gibt es bereits seit den 1990er Jahren entsprechende Programme. Das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) stellt damit einen dauerhaften Baustein der ökologischen Umweltbeobachtung dar. Wichtigstes Ziel: Status und Entwicklung von Wildtierpopulationen dokumentieren, um daraus beispielsweise Strategien für Erhalt und nachhaltige Nutzung zu entwickeln.
Im Juni 2023 erschien der aktuelle WILD-Bericht mit den Ergebnissen für das Jahr 2021. Er enthält Daten zu insgesamt 18 Tierarten von über einem Drittel aller Felder, Wiesen und Wälder. Ein Fokus: invasive Arten, deren Ausbreitung Jägerinnen und Jäger eindrucksvoll belegen. Beispiel Waschbär: Im Jahr 2021 kam er in knapp zwei Dritteln der Reviere vor, fast doppelt so viele wie 2009. Für die Nutria meldeten 2021 knapp ein Drittel der Reviere, ebenfalls eine Verdoppelung im Vergleich zu 2015.
Grundlage für jagdpolitische Entscheidungen sind oft Vergleichsdaten über einen langen Zeitraum. Auch auf Revierebene geben sie Aufschluss über die Entwicklung von Wildbeständen und den Erfolg von Hegemaßnahmen. Einige Beispiele, warum gute Monitoringdaten wichtig sind:
Im Rahmen von WILD erhebt die Jägerschaft Daten vorwiegend jagdbarer Arten ehrenamtlich im eigenen Revier – ein wichtiger Beitrag für Natur- und Artenschutz. Ansprechpartner in den Landesjagdverbänden sind die WILD-Länderbetreuer. Sie weisen in Methoden ein und digitalisieren Daten. WILD-Zentren werten Daten aus und veröffentlichen sie. Die drei Säulen von WILD sind die flächendeckende Erfassung, die Feldhasentaxation und das Tierfund-Kataster.
Mehr Infos unter jagdverband.de/WILD
Das Tierfund-Kataster ist ein bundesweit einheitliches und standortgenaues Tool, um Wildunfälle und andere Totfunde zu melden – auch per App. Das Projekt richtet sich an alle Verkehrsteilnehmer und Naturliebhaber. Die Daten helfen, Wildunfallschwerpunkte zu erkennen und zu entschärfen. Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel haben das Projekt 2011 ins Leben gerufen. Der DJV hat es 2016 auf ganz Deutschland ausgeweitet.
Mehr Infos unter tierfund-kataster.de