Deutscher Jagdverband Verbandsbericht 2015/16 - page 53

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NATUR-UNDARTENSCHUTZ
Insgesamt seien mehr Flexibilität im Umgang mit
Schutzzielen und ein stärkeres Anreizsystem an-
stelle von Restriktionen und Sanktionen notwendig.
Mehr Kooperationsbereitschaft seitens des Natur-
schutzes erhöhe die Akzeptanz und die Motivation
bei den Landnutzern, bei Naturschutzmaßnahmen
mitzumachen.
Das EU-Parlament hat zwar im Februar 2016 für
die Beibehaltung und bessere Umsetzung der EU-
Naturschutzrichtlinien gestimmt, mit der Veröffent-
lichung des Berichts der Kommission im zweiten
Halbjahr entscheidet sich aber, ob die Richtlinien
neu verhandelt oder Initiativen zu deren besseren
Umsetzung und Finanzierung gestartetwerden.
KlareWortevonAFN-VorsitzendemPhilippFreiherr
zuGuttenberg: „WerkeineChancebekommt,mitzu-
reden, hatkeineMotivation,mitzumachen.“
DerBestanddesKormoranswächst–
dieKonfliktenehmenzu.
Ihr Ansprechpartner:
Dr. ArminWinter
(030) 2 09 13 94-20
2012 initiierte die EU-Kommission das
REFIT-
Programm
, um 31 EU-Regelungen, darunter die
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und
die Vogelrichtlinie (VRL), auf ihreWirksamkeit hin
zu untersuchen. Beide Richtlinien bilden für den
Naturschutz in Deutschland einen verbindlichen
rechtlichenRahmen.
Phase1:
Startete im Frühjahr 2015 mit einer
Befragung
von Behörden aller 28 Mit-
gliedstaaten und verschiedenen Interes-
senvertretern.
Phase2:
Bildete von Mai bis Juli 2015 eine
öffentliche Internetbefragung
mit
mehr als 552.000 Teilnehmern. Die
Rekordbeteiligung resultierte aus der
„Nature Alert“-Kampagne europäischer
Naturschutzverbände: Standardisierte
Antworten im Internet konnten per
MausklickandieEU-Kommissiongesen-
det werden – die Beurteilung beider EU-
Richtlinienfiel überauspositivaus.
Sowohl das
Aktionsbündnis ForumNatur (AFN)
wie auch der DJV kritisierten dieses Vorgehen.
Das AFN startete eine vergleichbare Internet-
kampagne – nun mit individuellen Antwort-
möglichkeiten –, um auf Defizite der Richtlinien
hinzuweisen und deren Akzeptanz für die Land-
nutzer zu stärken. Die Beteiligung blieb trotz
zahlreicher DJV-Aufrufe per E-Mail und in den
sozialen Medien zwar gering, die Richtlinien
wurdenmithilfe des freien Textfeldes aber häufig
kritisiert. 
INFO
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