(Quelle: Kauer/DJV)

Aktives Wolfsmanagement gefordert

12. Juni 2019 (DJV) Berlin

Die Initiative „Wolf bleibt Wolf“ fordert ein praxisorientiertes Wolfsmanagement und lehnt aktuelle Verbändeempfehlung zum Herdenschutz als realitätsfern ab.

"Die Fakten zur Entwicklung des Wolfes in Deutschland sprechen eine eindeutige Sprache", sagt  Max von Elverfeldt, Vorsitzender des Aktionsbündnis Forum Natur.
"Die Fakten zur Entwicklung des Wolfes in Deutschland sprechen eine eindeutige Sprache", sagt Max von Elverfeldt, Vorsitzender des Aktionsbündnis Forum Natur. (Quelle: AFN/DJV)

Heute haben elf Verbände aus Natur-, Tierschutz, Jägerschaft und Weidetierhaltung in Berlin das Papier „Weidetierhaltung & Wolf in Deutschland – Eckpunkte für ein konfliktarmes Miteinander“ veröffentlicht. „Betroffene Weidetierhalter und Nutzerverbände waren wohlweislich nicht eingeladen, sich zu beteiligen. Die Fakten zur Entwicklung des Wolfes in Deutschland sprechen eine eindeutige Sprache. Wir Praktiker fordern ein aktives Wolfsmanagement“, erklärt der Vorsitzende des Aktionsbündnis Forum Natur Max von Elverfeldt.


Hierzu haben die Verbände im Aktionsbündnis Forum Natur mit der gemeinsamen Initiative „Wolf bleibt Wolf“ einen Handlungsvorschlag für ein praxisorientiertes Wolfsmanagement in der Kulturlandschaft Deutschlands vorgelegt. Hierbei sind folgende drei Punkte essenziell:

  1. Es muss sofort politische Klarheit dahingehend geschaffen werden, dass die in Deutschland lebenden Wölfe gemäß den Vorgaben der FFH-Richtlinie den nationalen Westbestand einer bal-tisch-osteuropäischen Wolfspopulationen darstellen, die sich mit deutlich über 8.000 Tieren zweifelsfrei im günstigen Erhaltungszustand befindet.
     
  2. Politisches Ziel muss es sein, den Wolf von Anhang IV in den Anhang V der FFH-RL herabzustu-fen und damit zu ermöglichen, dass Wölfe unter dem deutlich besseren Schutz des deutschen Jagdrechts gemanagt werden können. Diesbezüglich müssen Schutz und aktives Management der Tierart Wolf zukünftig Hand in Hand gehen. Grundlage ist eine ökologische Raumplanung, die auch Wolfsausschlussareale vorsieht.
     
  3. Für die Bundesrepublik Deutschland ist ein Akzeptanzbestand an Wölfen zu definieren, der nach wissenschaftlichen Kriterien und einer breiten gesellschaftlichen Debatte zu finden ist. Um den Akzeptanzbestand zu erreichen, ist eine Schutzjagd nach skandinavischem Vorbild möglich.


Der vom Aktionsbündnis Forum Natur erarbeitete Handlungsvorschlag für ein praxisorientiertes Wolfsmanagement steht unter www.wolfbleibtwolf.de als PDF-Dokument zum Download zur Verfügung

20. 5. 2019, Berlin

„Willkommen Wolf reicht nicht, Politik muss dringend handeln“

Aktionsbündnis Forum Natur fordert aktives Wolfsmanagement

 

Mehr erfahren

21. 5. 2019, Berlin

Spezialregelung zum Wolf im Bundesnaturschutzgesetz

Gesetzesnovelle geplant: Entnahme von Wölfen soll vereinfacht werden. DJV bemängelt das Fehlen eines umfassenden Konzepts und kritisiert das Vorgehen: Für eine Stellungnahme ließ das Bundesumweltministerium nur wenige Stunden Zeit.

Mehr erfahren