Mink (Neovison vison)
Kennzeichen
- gestreckter, schlanker rund 60 Zentimeter langer Körper, davon entfallen 20 Zentimeter auf den Schwanz; verhältnismäßig kurze Beine
- Das dichte Fell ist dunkelbraun gefärbt und glänzend, es können auch graue oder silberfarbene Tiere auftreten (Farmflüchtlinge)
- markantes Kennzeichen: immer dunkle Oberlippe und ein heller Unterkieferfleck
- Männchen werden 1500 Gramm, die Weibchen nur bis 800 Gramm schwer
Unterschied zwischen Amerikanischem Nerz, Europäischem Nerz und Iltis
- Sieht seinem europäischen Vertreter – dem Europäischen Nerz – zum Verwechseln ähnlich, ist aber größer und kräftiger.
- die Schnauze ist beim Europäischen Nerz meist vorn auch an der Oberlippe, um den Nasenspiegel herum, vorhanden
- mit dem Iltis sehr nah verwandt; unterscheidet sich von diesem durch den etwas flacheren Kopf und die kürzeren Beine, der Mink ist im Vergleich gleichgroß oder größer als der Iltis.
Verbreitung und Stellung im zoologischen System
- ursprünglich aus Nordamerika, in weiten Teilen der USA und Kanadas verbreitet; aktuell in Europa schon weit verbreitet und etabliert
- Anfang des 20. Jahrhundert zur Pelzgewinnung nach Europa verbracht, gelangten immer wieder Farmtiere in die freie Natur – nicht zuletzt durch “Befreiungsaktionen” von radikalen Tierschützern – so dass zahlreiche Freilandvorkommen entstanden. Gegenüber dem Europäischen Nerz gilt der Balg des Minks immer noch als wertvoller, weil er wollhaariger und weicher ist.
- Landraubtier der Ordnung Carnivora, gehört zur Familie der Marder (Mustelidae).
Vorkommen des Minks in Deutschland
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Lebensraum
- ans Wasser gebunden; leben bevorzugt an Flüssen und Seen, wo sie sich meistens im Uferbereich aufhalten
- Gewässer müssen höhere Vegetation an den Ufern aufweisen (Deckung)
- selten weiter als 50m vom Gewässerrand entfernt
Nahrung
- Fleischfresser , jahreszeiten- und lebensraumabhängig, hauptsächlich Fische, Krebse, Frösche, Lurche, Bisamratten, Insekten, Mäuse, Bodenbrüter und ihre Gelege
Sinnesleistung und Lautäußerung
- dämmerungs- und nachtaktive Jäger , daher Sinne und Jagdtechniken sehr gut auf das Leben im Dunkeln angepasst
- Sinne wie beim Iltis stark ausgeprägt
- Schwimmt und taucht sehr gut
- Lautäußerungen untereinander sind ein Keckern; arg bedrängte Minke lassen einen schrillen Ton hören und fauchen.
Fortpflanzung
- Ranz-oder Paarungszeit: Ende Februar bis Ende März
- Tragzeit zwischen 40 und 65 Tagen (2 bis 4 Wochen Keimruhe möglich)
- ein Wurf im Jahr zwischen Mai und Juli mit einem bis neun Jungen; die Nachkommen werden blind geboren und öffnen nach 32 bis 35 Tagen die Augen
Lebensweise und Lebenserwartung
- nachtaktiver Einzelgänger wie der Iltis, bevorzugt stillen und einsamen Lebensraum
- sehr ortstreu außer bei Nahrungsamangel (Streifzüge)
- stark territorial, gegenüber Artgenossen aggressiv
- Männchen und Weibchen treffen sich nur zur Paarungszeit
- gute Schwimmer und Taucher zur Beute auf Fische und Krebse
- Baue befinden sich in Ufernähe mit bis zu acht Eingängen pro Bau
- gern werden auch Bootshäuser als Unterschlupf genutzt
- jagen auch auf dem Land nach Nagetieren und Kaninchen, auch die vorwiegend am Wasser lebenden Bisamratten zählen zu ihren Beutetieren.
- Höchstalter in der Natur ca. 3-5 Jahre
Gefahren für den Mink
- Natürliche Feinde sind Füchse, Fischotter; natürliche Reduktion durch Staupe
- Hauptgefährdungsfaktoren sind Habitatzerstörung, Gewässerverschmutzung und die Bejagung durch den Menschen, auch streunende Katzen und Hunde
Bestand
- in Deutschland in einem starken Aufwärtstrend, verbunden mit expansiven Arealerweiterungen
- Einzelnachweise des Minks gibt es für ganz Deutschland.
- Schwerpunkte der Verbreitung sind aber der ostdeutsche Raum und Schleswig-Holstein.
Der Mink im Jagdrecht
- Ganzjährig bejagbar in TH, ST, MV, HE, BB
- Jagdzeiten in BE, NI, SN
Quellen
- Miller, Christiane (2008): Wildtierkunde Kompakt . BLV Buchverlag GmbH & Co.KG. München