Aktuelles vom Bundesjägertag 2017
Am 22. und 23. Juni fand der Bundesjägertag 2017 statt. Um die 400 Delegierte und Gäste nahmen an der Veranstaltung in Rostock-Warnemünde teil. Unter dem Motto „Nachhaltig. Ehrlich. Wild“ trafen sich Delegierte der Landesjagdverbände, Landes- und Bundespolitiker sowie Vertreter von Verbänden und Unternehmen aus ganz Deutschland. Dabei stand regionales Wildfleisch als modernes Lebensmittel und Felle aus heimischer Jagd als nachhaltige Ressource im Fokus.
Zum Programm.
Am Donnerstag fanden zwei Workshops zu den Themen „WILD zählen – aber wofür?“ und „Felle nachhaltig nutzen–aber wie?“ statt. In ihnen erarbeiteten die Delegierten die zukünftige Ausrichtung des Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) für das Jäger in den vergangenen 15 Jahren bereits Daten zu Vorkommen, Ausbreitung oder Krankheiten für insgesamt 37 Tierarten erfasst haben. Ein entsprechender Beschluss sieht vor, dass der DJV das Programm auf Bundesebene weiter ausbaut. Die Landesjagdverbände sind aufgerufen, den Aufbau staatlicher Monitoringsysteme kritisch zu begleiten und inhaltlich mitzugestalten. Außerdem wurde die neu gegründete Fellwechsel GmbH vorgestellt: Workshop-Teilnehmer erörterten die Ausrichtung des Unternehmens, das eine nachhaltige Nutzung von Fellen aus heimischer Jagd fördern soll. Die Abbalgstation für das Projekt Fellwechsel soll bereits in der kommenden Wintersaison ihren Betrieb aufnehmen. Felle von Raubsäugern aus heimischer Jagd sollen dort verarbeitet werden, Ziel ist deren lückenlose Rückverfolgbarkeit. Geschlossen wurde der Abend mit der traditionellen Hubertusmesse, die von einer Gruppe Parfocehörner aus Usedom begleitet wurde und dem anschließenden Festabend in der Bootshalle der Yachthafenresidenz Hohe Düne.
Am Freitag fand die Delegiertenversammlung statt. In ihr verabschiedeten die Delegierten die Grundsatzposition Jagd, die in einem langen Diskussionsprozess innerhalb des Verbandes entwickelt wurde. Sie befasst sich mit grundlegenden Fragen, unter anderem mit dem Verhältnis von Jagd zu Tierschutz, mit Eigentum, Ausbildung, traditionellen Grundlagen der Jagd und mit Einzelfragen wie dem Umgang mit invasiven Arten, Jagdhunden und Wildschäden. Außerdem wurden die zwei Beschlüsse, die am Vortag in den beiden Workshops vorbereitet wurden, verabschiedet.
Zum Ende der Delegiertenversammlung zeichnete der DJV fünf Journalisten für ihre Beiträge aus. Der Preis war in diesem Jahr mit insgesamt 17.000 Euro dotiert. Die unabhängige Jury hat die Gewinner aus etwa 120 Einsendungen ausgewählt. Für die Kategorien Print, Hörfunk, Fernsehen wurden die Preisträger gewürdigt, ebenso für die Sonderkategorie Online. Ein weiterer Sonderpreis wurde im Rahmen der Aktion „Gemeinsam Jagd erleben“ vergeben, die dlv-Jagdmedien und DJV initiiert haben. Die Meldung zum Journalistenpreis finden Sie hier.
Eine öffentliche Kundgebung und eine Podiumsdiskussion schlossen sich an die Delegiertenversammlung an. DJV-Präsident Hartwig Fischer und Umweltminister Till Backhaus eröffneten die Veranstaltung. Im der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten führende Politiker im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl ihre Jagdpositionen. Die gesamte Diskussion wurde erstmals live auf Facebook übertragen. Den Stream finden Sie hier.