Artenvielfalt als Ziel der künftigen Agrarpolitik
Anlässlich der Agrarministerkonferenz in Mainz fordert der Deutsche Jagdverband (DJV), Biodiversität und Artenschutz künftig als landwirtschaftliches Produktionsziel festzuschreiben und den Landwirt dafür fair zu entlohnen. Entscheidend sind Maßnahmen, von denen die Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft langfristig profitiert. Dies sind unter anderem mehrjährige Brachen mit heimischen Wildkräutern, Wildpflanzen statt Mais zur Biogaserzeugung und Blühstreifen in großen Feldern. "Wir müssen den Artenschutz mehr in die landwirtschaftliche Fläche bringen. Das geht nur mit den Landwirten", sagt DJV-Vizepräsident Dr. Dirk-Henner Wellershoff. Schließlich machten Wiesen und Felder über die Hälfte der Fläche Deutschlands aus. Es brauche ökologische Trittsteine.
Der DJV fordert die Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern auf, diese Ziele auch in die noch laufenden Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU einzubringen. Den starren Vorgaben, wie sie derzeit durch das EU-weite Greening Realität sind, erteilt der DJV eine Absage: Diese haben in der letzten Förderperiode nicht die gewünschten Verbesserungen erbracht. Weiterhin müssen auch die nationalen Agrarumweltmaßnahmen überarbeitet werden. Ähnlich wie die Greening-Vorgaben sind diese zu unflexibel, bürokratisch überreguliert und mit hohem Sanktionsrisiko verbunden. Landwirte haben somit wenig Anreize, die Artenvielfalt in unserer Agrarlandschaft zu fördern.
Modellprojekte wie die des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz, der Allianz für Niederwild in Baden-Württemberg oder des bundesweiten Netzwerkes Lebensraum Feldflur zeigen: Es gibt praxistaugliche Maßnahmen, die Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen. Derartige Erkenntnisse müssen im Rahmen der künftigen Agrarpolitik auf Bundes- und Europaebene berücksichtigt werden.