(Quelle: Kauer/DJV)

„Büchsenschießen ist eigentlich nicht meins“

9. September 2014 (djv) Berlin

Mit seinen 25 Jahren gehört Meik Blöbaum zu den jüngsten Jagdschützen Deutschlands – und er ist bereits Bundesmeister. Wie sich der Feinwerkmechanikermeister auf die 60. Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen vorbereitet hat, erklärt er im DJV-Interview.

Bundesmeister Meik Blöbaum (25) aus NRW
Bundesmeister Meik Blöbaum (25) aus NRW (Quelle: Blöbaum/DJV)

DJV: „Herr Blöbaum, herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft! Wie geht es Ihnen?“

Meik Blöbaum: „Ich kann es, ehrlich gesagt, noch gar nicht glauben. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Zum Glück habe ich Urlaub genommen, sodass ich Zeit habe, mich an den Gedanken zu gewöhnen.“

„Nur ein Schütze war jünger als Sie und hat das gleiche Ergebnis geschossen, Stefan Schlagge aus Niedersachsen mit 24 Jahren im Jahr 1998. 346 Punkte erfordern einiges an Training. Wie machen Sie das?

"Ich trainiere im Schnitt zwei bis drei Mal pro Monat und dann etwa drei bis vier Stunden. Länger zu schießen bringt nichts, da dann die Konzentration nachlässt und Schießsport ist im Wesentlichen pure Konzentrationssache. In diesem Jahr habe ich zusätzlich etwa 30 Wettkämpfe geschossen, auch Jagdparcours. Das war vielleicht der Unterschied."

„Sie wohnen nur 100 km vom Schießstand in Liebenau entfernt. Heimvorteil?“

"Nein, wenn man von einem „Heimatschießstand“ sprechen kann, dann wäre der in der Nähe von Osnabrück. Aber eigentlich trainiere ich deutschlandweit."

„Warum?“

Ganz einfach, trainiert man nur auf einem Stand, gewöhnt man sich zu sehr an diesen. Ganz schnell wird man dann „Standmeister“ und denkt, man kann schießen. Aber auf anderen Ständen sind die Gegebenheiten anders. Mein Ziel ist es, auf allen Ständen gut zu sein.

„Ist das nicht wahnsinnig zeitaufwendig neben Ihrem Job als Feinwerkmechanikermeister?“

"Zeit ist die ausschlaggebende Komponente, das ist richtig. Weil ich 2010 bis 2012 meine Meisterprüfung abgelegt habe, hatte ich auch drei Jahre keine Zeit für’s jagdliche Schießen. Umso besser, dass es jetzt so gut geklappt hat. Manche trainieren auch zwei bis drei Mal die Woche. Das würde ich nicht schaffen."

"Mit welchen Waffen schießen Sie?"

"Als Flinte schieße ich eine Blaser F3, als Büchse eine Blaser R93 mit einem Zeiss V8."

"Seit wann jagen sie überhaupt?"

"Meinen Jagdschein habe ich 2006 gemacht. Leider habe ich hier wenige Jagdgelegenheiten, obwohl die Krähen- und Taubenjagd meine Lieblingsjagden sind."

"Also sind Sie eher Flintenschütze?"

"Definitiv. Büchsenschießen ist eigentlich nicht meins, aber auf der Meisterschaft hatte ich einfach einen guten Tag. Vielleicht lag es auch am neuen Zielfernrohr, dass ich mir zwei Wochen vor der Meisterschaft montiert habe."

"Sie montieren sich zwei Wochen vor dem Bundeswettbewerb neues Material? – Ist das nicht ein wenig mutig?"

"Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!"

"Etwas, was Sie noch loswerden wollen?"

"Ich würde gern meiner Familie danken, die mich unterstützt hat und Andreas Lange von Waldzeit für die Ausrüstung. Einen herzlichen Dank auch an Alexander Sprick, mit dem ich zwischendurch trainiert habe. Ich danke der Kreisjägerschaft Herford und Gütersloh und dem Verein für jagdliches Schießen Dissen a.T.W und Umgebung e.V.."

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