Bundesjägertag 2012: Quo vadis Jagd?
„Zukunft der Jagd – Jäger der Zukunft“: Unter diesem Motto lädt der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) am 8. Juni 2012 rund 300 Delegierte und Gäste aus 15 Landesjagdverbänden sowie dem europäischen Ausland nach Pforzheim ein. Auf dem Bundesjägertag, dem höchsten Gremium der deutschen Jägerschaft, zieht DJV-Präsident Hartwig Fischer Bilanz seines ersten Amtsjahres und der angestoßenen Reformen im DJV. Die Festrede hält auf der anschließenden öffentlichen Kundgebung Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Gemäß dem Veranstaltungsmotto diskutieren die Delegierten bereits am Vormittag zentrale Eckpunkte einer zukunftsfähigen Jagd. Professor Werner Beutelmeyer, Institut für Markt-, Meinungs- und Mediaforschung im österreichischen Linz, wird die Akzeptanz von Jagd in der Bevölkerung erörtern und einen Ausblick geben. Wie sieht die Jägergeneration der Zukunft aus? Hinweise gibt eine aktuelle DJV-Umfrage unter Jagdscheinanwärtern: Sie sind im Schnitt 35 Jahre alt, kommen aus der Mitte der Gesellschaft und der Anteil der Waidfrauen steigt stetig an.
Eine Herausforderung für die Jagd und den Naturschutz der Zukunft sind eingewanderte Arten. Dies belegen die Ergebnisse der Zählung des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands (WILD), die der DJV auf dem Bundesjägertag vorstellen wird. Waschbär, Mink und Marderhund, alles räuberische Arten, breiten sich weiter stark aus.
Der Waschbär ist besonders erfolgreich und konnte innerhalb der letzten fünf Jahre in Brandenburg ein Drittel mehr Jagdreviere erobern. Dort macht er unter anderem der stark bedrohten Sumpfschildkröte zu schaffen. Ebenfalls zur Diskussion steht auf dem Bundesjägertag der Einfluss von Windkrafträdern im Wald auf die Tierwelt: vorgestellt wird das DJV-Positionspaper „Windenergienutzung im Wald“.