Bunte Biomasse zieht Jahresbilanz
Das Projekt „Bunte Biomasse“ konnte 2020 deutschlandweit mehr als 80 Verträge über den Anbau mehrjähriger, ertragreicher Wildpflanzenmischungen für die Biomasseproduktion abschließen. Das entspricht 285 Hektar Bunte Biomasse. Seit Projektstart im Frühjahr 2019 sind es nun insgesamt bereits über 400 Hektar in neun Bundesländern. „Nach einem erfolgreichen Projektstart konnten wir in diesem Jahr weiter zulegen“, freut sich Christian Kemnade, der das Kooperationsprojekt für die Deutsche Wildtier Stiftung koordiniert. „Die Nachfrage nach dem innovativen und ökologisch wertvollen Anbausystem wächst weiterhin rasant,“ so Kemnade weiter. Ein weiterer Erfolg für das Projekt war 2020 die Auszeichnung im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt durch die Vereinten Nationen.
Bunte Biomasse ist ein gemeinsames Projekt der Veolia Stiftung, des Deutschen Jagdverbands sowie der Deutschen Wildtier Stiftung. Es ist das deutschlandweit größte Vorhaben zur Etablierung artenreicher Wildpflanzenmischungen für die Biomasseproduktion (www.BunteBiomasse.de). Die teilnehmenden Landwirte erhalten aus Projektmitteln eine Ausgleichszahlung, um den Minderertrag gegenüber herkömmlichen Biomassekulturen zu kompensieren. „Ein wesentlicher Schlüssel für den Erfolg unseres Projektes ist die einhergehende landwirtschaftliche Beratung für teilnehmende Betriebe“, sagt Ansgar Aundrup, der für den Deutschen Jagdverband das Projekt begleitet. Denn Bunte Biomasse ist mehr als die Ernte einer Blühmischung: „Damit die Kulturen aus über 25 Wild- und Kulturpflanzen hohe Biomasseerträge liefern, müssen sie wie jede andere Hauptfrucht auch mit Sorgfalt behandelt werden“, so Aundrup. Erträge von deutlich über 35 Tonnen Frischmasse pro Hektar waren dadurch auch 2020 keine Seltenheit.
Durch das Kooperationsprojekt Bunte Biomasse sollen bis 2024 mindestens 500 Hektar ökologisch wertvolle Wildpflanzenmischungen angebaut werden. Dieses Ziel ist bald erreicht. Um deutlich mehr Fläche umsetzen zu können, werden für das Projekt Akteure gesucht, die einen Teil der Ausgleichszahlungen an die Landwirte übernehmen. Bisher konnte das Projektteam bereits Kofinanzierungsmittel in Höhe von über 170.000 Euro einwerben. Kofinanzierer sind dabei neben diversen Kommunen und Förderstiftungen auch mehrere Jagdverbände und der Fachverband Biogas.