Herausragende Projekte ausgezeichnet
Kreativität, viel Enthusiasmus und die Liebe zu Jagd, Wild und Natur: Das eint die 48 Projekte, die für den DJV-Sonderpreis Kommunikation eingereicht wurden. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat heute während des Bundesjägertages in Berlin fünf Hauptpreisträger ausgezeichnet. Zudem hat Präsident Hartwig Fischer sechs Sonderpreise vergeben.
Die Bandbreite der Projekte von einzelnen Jägern, Hegeringen oder Kreisjägerschaften reicht dabei vom ausgefeilten Auftritt bei einer Landesgartenschau über die Betreuung sozial benachteiligter Kinder bis zur Exkursion mit Kindern, als Reaktion auf eine anonyme Nachricht, Rehe bitte nicht zu erschießen.
Die meisten Punkte erzielte die Kreisjägerschaft Paderborn. Ein Team aus Vorstand, Architektin und Grafiker hat zwei Jahre geplant und getüftelt. Ergebnis: ein begehbares Fernrohr aus Holz mit einer Dauerausstellung zu Wild, Jagd und Natur auf der Landesgartenschau in Bad Lippspringe. Während der Landesgartenschau 2017 gab es mehr als 1.300 Führungen und einen eigenen Tag der Jagd mit mehr als 3.000 Besuchern.
Die Kreisjägervereinigung (KJV) Bad Mergentheim wählte das Motto „Jagd mit allen Sinnen begreifen“. Anlässlich des Themenschwerpunktes „Kulinarisches Deutschland“ der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) hat die KJV in enger Abstimmung mit der Stadt das Projekt „Wild auf Regionales! – Wildwochen in Bad Mergentheim“ aus der Taufe gehoben. Besonders beeindruckend: das Großdiorama in der Kundenhalle der Sparkasse Tauberfranken.
Die Kreisjägerschaften Vechta und Cloppenburg erhielten den dritten Preis. Sie haben gemeinsam eine Kampagne entworfen zu den Themen „Wild erleben – Wild zubereiten – Wild genießen“ und dabei Kinder, Jugendliche, Landfrauen, die breite Öffentlichkeit, Vertreter aus Wirtschaft-, Politik, Sponsoren, Gastronomie und Jäger zusammengebracht. Über ihre Aktivitäten berichteten sie unter anderem in den sozialen Medien.
Mit gleicher Punktzahl teilen sich zwei Projekte den vierten Platz: Kathrin Depka von der Kölner Jägerschaft hat die Ausstellung „Wildes Köln – jagendes Köln“ entworfen. Tierschutz, Jägerausbildung, Tier- und Pflanzenwelt, Umweltbildung oder Wildbret: Wichtige Themen hat sie modern in Szene gesetzt. Ebenfalls Platz vier belegt Frank Zabel vom Hegering Hartenholm für seinen Podcast JAGDcast. Zu Wort kamen in 17 Monaten 27 Experten zu 33 Themen. Darunter Afrikanische Schweinepest, Kitzrettung per Drohne, Einfluss des Wolfes auf Schalenwild. In anderthalb Jahren seit Bestehen hat JagdCast fast 250.000 Zuhörer erreicht.
Zu den Hauptpreisen wurden sechs Sonderpreise verliehen. Das Projekt „Netties Naturkinder“ ist darunter: Kindergartenkinder aus sozial benachteiligten und urbanen Hamburger Stadtteilen lernen spielerisch die heimische Tier- und Pflanzenwelt kennen.
Freuen darf sich auch der Hegering Emsdetten. Um etwas gegen die Naturentfremdung bei Kindern zu tun, hat Diplom-Designer Johannes Judith gemeinsam mit dem Hegering und dem Tier- und Landschaftsmaler Bernd Pöppelmann Malbücher mit Motiven der heimischen Tierwelt entworfen.
Die Jäger Rupprecht Walch und Dieter Hampl sind Mitglieder im Landesjagdverband Baden-Württemberg und setzen erfolgreich moderne Technik für den Tierschutz ein. Seit 2016 tüfteln sie an der Drohnentechnik für die Kitzrettung, haben seit dem Frühjahr 2017 mehr als 300 Kitze vor der Mahd gefunden. Überzeugend für die Jury.
Die Jägerschaft des Landkreises Verden konnte mit dem Projekt "Waldolympiade" punkten: Seit 2005 organisieren die Jägerinnen und Jäger ehrenamtlich die Waldjugendspiele mit viel lokaler Unterstützung. 2018 beteiligten sich mehr als 1.000 Viertklässler im Landkreis.
Einen Sonderpreis gibt es auch für das Projekt „Kitzrettung“. Die Jägervereinigung Lauterbach hat Jäger, Landwirte, Tier- und Naturschutzvereine, Bürgermeister und Biologen dafür an einen Tisch geholt. Mittlerweile umfasst die Datenbank mehr als 200 ehrenamtliche Helfer.
Eine Nachricht der „Haldenkinder“ an einem Hochsitz hat den Hegering Laupheim aus Baden-Württemberg zu seinem nun ausgezeichneten Projekt veranlasst: „Lieber Herr Jäger, bitte nicht unsere Rehe von der Halde erschießen!!! Wir freuen uns immer, wenn wir sie sehen. Die Haldenkinder“. Ebenfalls per Notiz am Hochsitz wurden die "Haldenkinder" kurzerhand zu einem Treffen eingeladen. Nachdem es die Korrespondenz in die örtliche Zeitung geschafft hatte, war das Interesse an Pirschgängen, Kindergarten- und Schulbesuchen plötzlich groß und hält noch immer an.
Alle Gewinner des Sonderpreises Kommunikation erhalten ein Preisgeld. Die besten Projekte werden anschließend in einer Broschüre zusammengefasst - als Beispiele für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit.