„Den Sieg habe ich überhaupt nicht erwartet“
Anfang September rauchten die Büchsen und Flinten auf dem Schießstand im baden-württembergischen Hartheim/Bremgarten: 600 Teilnehmer zählte die Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen. Kristin Sendker-Behrens ging als Siegerin in der Kombination der Damenklasse hervor. Die Diplomingenieurin für Innenarchitektur aus dem nordrhein-westfälischen Warendorf erreichte stattliche 332 Punkte. Ihre Tochter kommentierte die Leistung auf Instagram mit „She is not a regular mom - she is a cool mom!" Wir haben Kristin Sendker-Behrens interviewt.
DJV: Frau Sendker-Behrens, wir gratulieren zu Ihrem Sieg der Kombination in der Damenklasse! Ihr Erfolg ist nun schon zwei Tage her. Wie haben Sie die letzten Tage erlebt?
Sendker-Behrens: In den letzten Tagen habe ich mit meiner Mannschaft die Zeit im schönen Schwarzwald genossen. Ich bin immer noch begeistert von dem reibungslosen Ablauf und dem freundlichen Miteinander auf dieser Bundesmeisterschaft.
Den Sieg habe ich überhaupt nicht erwartet. Ich hatte auf ein Ergebnis um die 300 Punkte gehofft, da ich in den letzten Monaten unsicher mit der Kugel war. Als ich mit 30 Tauben vom Skeetstand kam, war ich selbst überrascht über das Endergebnis. Vorher ist mir das noch nie geglückt. Es gehört immer eine Portion Glück dazu, die Scheibe doch noch mit dem 2. Schuss zu treffen.
Wie viel Zeit bleibt Ihnen für das Training neben Ihrem Beruf und Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit bei der rotarischen Frauenvereinigung „Inner Wheel Club Warendorf“?
Seit unserem zweiten Kind bin ich nicht mehr voll berufstätig. Von März bis Oktober trainiere ich ein- bis zweimal pro Woche. Dann gehe ich jeweils für etwa zwei bis drei Stunden trainieren. Während der Schließzeiten des Schießstandes gehe ich auch gerne mal auf den Jagdparcours. Treffen des Inner Wheel Club Warendorf, dessen Mitbegründerin ich bin, finden etwa vier Mal im Monat statt. Wir kümmern uns ehrenamtlich um Menschen in Not und unterstützen förderungswürdige Projekte im In- und Ausland. Ich selbst bin ehrenamtlich im Vorstand tätig.
Wie präsent ist die Jagd in Ihrer Familie?
Sehr präsent. Schon als Grundschülerin bin ich bei meinem Großvater zur Treibjagd mitgegangen. Mit 15 Jahren habe ich den Jugendjagdschein gemacht und danach habe ich gleich aktiv in der Juniorenklasse geschossen. Ich bin damals mit dem Fahrrad ins Revier gefahren, da ich noch keinen Führerschein hatte. Nach dem Abitur habe ich eine Tischlerlehre absolviert und anschließend Innenarchitektur studiert.
Blieb denn während Ausbildung und Studium genügend Zeit für das Schießtraining?
Viele Jahre kam ich nicht zum Schießen, 2014 habe ich mich dann wieder eingeschossen. Zum Glück hatte ich das Treffen auch nach so langer Zeit nicht ganz verlernt. Mein Mann und ich stammen aus passionierten Jägerfamilien. Unsere Tochter Isabel (17) hat bereits den Jugendjagdschein, Sohn Georg (15) ist für den kommenden Sommer zum Jagdkurs angemeldet. Beide sind seit vielen Jahren dabei, begleiten uns auf den Ansitz oder gehen als Treiber mit.
Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview, Frau Sendker-Behrens! Wir freuen uns auf die nächste DJV-Bundesmeisterschaft mit Ihnen.