DJV fordert Bewegungsjagden trotz Corona-Pandemie
Die Ministerpräsidenten der Länder haben am Mittwoch eine deutliche Verschärfung der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie vereinbart. Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert alle Landesregierungen auf, trotz der notwendigen Restriktionen, die Durchführung von Jagden weiterhin zu ermöglichen. Dies muss in den landesrechtlichen Verordnungen klargestellt werden. Dazu gehört auch, dass erforderliche Reisen im Rahmen jeglicher Jagdausübung nicht unter eventuelle Einreise- oder Beherbergungsverbote fallen. Die Systemrelevanz der Jägerschaft hatte die Bundesregierung gegenüber dem DJV bereits im April bestätigt. Daher wird sich der DJV im Laufe des Tages an das Bundeslandwirtschaftsministerium wenden und dieses bitten, diese Sichtweise auch in Bezug auf Bewegungsjagden gegenüber den Landesregierungen deutlich zu machen.
In November und Dezember erfüllen Jägerinnen und Jäger zwischen 30 und 60 Prozent ihrer staatlich festgelegten Abschusspläne. "Diesen Anteil können wir nicht anderweitig umsetzen. Das geht nur mit Drückjagden," sagt DJV-Präsident Dr. Volker Böhning. Werde die Strecke nicht gemacht, habe man im nächsten Jahr einen immensen Zuwachs an Wildtieren. Besonders vor dem Hintergrund der ASP-Fälle in Brandenburg, den massiven Waldschäden und dem Umbau zu klimaresilienten Wäldern sind effektive Bewegungsjagden im Herbst wichtiger denn je.
Böhning betont, dass bisher kein einziger Fall bekannt sei, bei dem sich Corona auf einer Jagd verbreitet habe. In den meisten Bundesländern gibt es bereits zusätzliche Hygienekonzepte für Gesellschaftsjagden, die vorbildlich umgesetzt werden und funktionieren.