Ein Steinadler als Jagdbegleiter
'Ich kam zur Jagd wie die Jungfrau zum Kinde. Eigentlich wollte ich nur einmal einen Adler aus der Nähe sehen. Über Bekannte erfuhr ich von einem Falkner, der ganz in meiner Nähe wohnt. Kurz telefoniert und schon wurde ich von ihm zur Jagd eingeladen. Trotz eisiger Temperaturen, Wind und Schnee habe ich meinen inneren Schweinehund überwunden und mich abholen lassen. Wir fuhren raus aus dem Dorf auf die Felder. Für mich war alles neu und ich war sehr angespannt. Mit dem Adler auf dem Arm und dem Hund an der Seite ging es nun los.
Wir verteilten uns über das Feld und suchten nach Feldhasen, die sich im hohen Gras versteckten. Es dauerte nicht lange, bis wir einen Hasen gefunden hatten. Nun war ich gespannt, wie alles ablaufen würde. Nachdem der Adler auf die Jagd vorbereitet wurde, scheuchten wir den Hasen auf und der Adler begab sich auf die Jagd. Es war ein irres Gefühl den großen Vogel fliegen und jagen zu sehen. Leider verpasste er den ersten Hasen ganz knapp und dieser konnte flüchten. Der Adler flog zu einem Baum, von dem er von Stephan, dem Falkner, wieder abgeholt wurde. Solch einen Adler in freier Natur fliegen zu sehen, ist ein wunderschönes Erlebnis. Man fiebert mit dem Vogel richtig mit, ob er den Hasen erwischt oder nicht. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre nicht etwas enttäuscht gewesen, dass der Adler den Hasen
Voller Erwartung sind wir weiter über die Felder gelaufen, um andere Feldhasen zu finden. Zum Glück spielte mittlerweile auch das Wetter mit und es war zwar noch immer kalt, aber trocken. Nach etwas längerem Suchen, fanden wir dann noch zwei weitere Hasen. Leider konnte der Adler auch diese nicht fangen.
Zwar war die Jagd ohne Erfolg, dennoch bin ich nun reicher an Erfahrungen und Erinnerungen. Trotz des anfänglichen schlechten Wetters war die Jagd ein tolles Erlebnis, bei der ich jederzeit wieder mitgehen würde. Jessi Becker