Freilaufende Katzen bedrohen die weltweite Artenvielfalt
Verwilderte Hauskatzen bedrohen Wildtiere weltweit auf verschiedene Weise. Sie schaden der globalen Artenvielfalt durch räuberisches Verhalten, Furchteffekte, Rivalität, Krankheiten und Kreuzungen. Darauf weisen die Autoren eines Artikels im People and Nature Journal hin, das von der British Ecological Society (BES) herausgegeben wird. Internationale Abkommen verpflichteten Regierungen, den Aktionsradius von Hauskatzen zu beschränken und verwilderte Katzen zu entfernen, so die Autoren. Viele kämen ihren Verpflichtungen nicht nach. In Deutschland fallen nach Hochrechnungen des Deutschen Jagdverbandes (DJV) jährlich mindestens 100 Millionen Vögel sowie 300 Millionen kleine Säugetiere und Reptilien verwilderten Hauskatzen zum Opfer. Der DJV fordert deshalb eine bundesweite Kastrations- und Kennzeichnungspflicht nach dem Paderborner Modell.
Mit rund 14,8 Millionen Tieren ist die Katze hierzulande das beliebteste Haustier. Dazu kommen rund 2 Millionen Katzen, die herrenlos herumstreunen. Das große Problem besteht darin, dass sich Freigängerkatzen mit ihren verwilderten Artgenossen fortpflanzen und diese unbemerkt Junge zur Welt bringen. Durchschnittlich paaren sich Katzen zweimal im Jahr. Aus einem Wurf überleben in freier Wildbahn etwa drei Junge. Einem linearen Rechenmodell zufolge hat ein verwildertes Hauskatzenpärchen in nur sieben Jahren etwa 420.000 Nachkommen. Die neue Generation Streuner ist sehr scheu, entzieht sich komplett dem Einfluss der Menschen und ist in den meisten Fällen nicht sozialisierbar. Das macht ein Aufenthalt im Tierheim oder eine Vermittlung an Tierfreunde kaum möglich.
Hier gibt es den Original-Artikel.
Eine Zusammenfassung ist hier zu finden.