Fünf Fälle von Hasenpest in Westfalen und Lippe gemeldet
Die auch für Menschen ansteckende Hasenpest gefährdet die ohnehin seltener werdenden Feldhasen in Westfalen und Lippe. In Nordrhein-Westfalen wurde die meldepflichtige Krankheit in den vergangenen drei Monaten an fünf Kadavern in den Kreisen Lippe, Coesfeld und Soest nachgewiesen, sagte Peter Schütz, Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (Lanuv) am Mittwoch. "Die Dunkelziffer kennen wir nicht, gehen aber anhand der gemeldeten Fälle derzeit nicht von einem massiven Ausbreiten der Seuche aus", so Schütz weiter.
Die Hasenpest ist durch direkten Kontakt auch auf den Menschen übertragbar. "Mit grippeähnlichen Symptomen verläuft sie aber beim Menschen relativ harmlos", sagte Schütz. Symptome sind Fieber, Unwohlsein oder Muskelschmerz. Behandelt werden kann die Krankheit mit Antibiotika.
Jäger und Landwirte, die mit den Nagern zu tun haben, sind zu besonderer Vorsicht aufgerufen. Das Veterinäramt im Kreis Lippe etwa empfiehlt beim Umgang mit wildlebenden Hasen oder mit Hasenfleisch das Tragen von Handschuhen, Mundschutz und Einmalkittel.
Eine Infektionswelle wie diese mache geringen Beständen besonders zu schaffen. "Dem Feldhasen geht es grundsätzlich nicht besonders gut bei uns", sagte Lanuv-Sprecher Schütz. Durch intensive landwirtschaftliche Flächennutzung fehle es an Nahrung und Lebensraum für den Hasennachwuchs. Zwar gilt der Feldhase in Nordrhein-Westfalen noch nicht als gefährdet, die Bestände gehen aber seit Jahren zurück. "Von der Krankheit befreien können wir den Hasen aber nicht." Auch in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Unterfranken sind zuletzt Tiere an Hasenpest verendet.