Größte Wildtier-Erfassung startet
Für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) erfassen Revierinhaberinnen und Revierinhaber im kommenden Frühjahr das Vorkommen von 18 ausgewählten Wildtierarten. Wissenschaftler werten Daten dieser sogenannten flächendeckenden Erfassung aus. So können wichtige Fragen zur Entwicklung gefährdeter oder invasiver Tierarten beantwortet werden. Bei der letzten Erfassung im Jahr 2019 haben über 26.000 Reviere teilgenommen. Das entspricht über 40 Prozent der land- und forstwirtschaftlichen Fläche Deutschlands. Damit ist WILD das größte Monitoring-Programm für Wildtiere. "Wir danken allen, die zum Erfolg beigetragen haben und rufen jede Revierinhaberin und jeden Revierinhaber auf, teilzunehmen", sagt DJV-Präsidiumsmitglied Dietmar Specht. Der Standard-Erfassungsbogen für die achte flächendeckende Erfassung ist digital ausfüllbar. Einzelne Bundesländer stellen abweichende Bögen für Revierinhabende zur Verfügung.
18 Arten im Fokus
Für WILD erfassen Jäger in diesem Jahr das Vorkommen der klassischen Offenlandarten Rebhuhn, Fasan, Feldhase und Wildkaninchen. Der Wandel in der Kulturlandschaft wirkt sich negativ auf diese aus. Durch langjährige Datenreihen können Wissenschaftler Trends genauer untersuchen. Abgefragt wird diesmal zusätzlich die Durchführung biotopverbessernder Maßnahmen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Schalenwild. Jagende sollen für die flächendeckende Erfassung Angaben zum Vorkommen von Rot-, Dam-, Reh-, Muffel- und Schwarzwild machen. In der Gruppe der Raubsäuger liegt der Fokus wie 2017 auf Waschbär, Marderhund, Mink, Baummarder und Iltis. Auch ergänzende Angaben zum Auftreten von Räude und Staupe sollen Teilnehmende machen. Letzter Schwerpunkt: die semiaquatischen Säuger Nutria, Bisam, Biber und Fischotter. Diese wurden zuletzt 2015 erfasst.
Datenqualität ist entscheidend
Seit 20 Jahren gibt es WILD. Die erste bundesweite Feldhasenzählung in Referenzgebieten haben Jägerinnen und Jäger 2001 durchgeführt. Die erste flächendeckende Erfassung verschiedener Arten gab es im Jahr 2006. Entscheidend für die Ergebnisse ist die Datenqualität. Kommt eine Art im Revier nicht vor, muss dies unbedingt auf dem Fragebogen vermerkt werden. Ansonsten können die Angaben zur Tierart nicht ausgewertet werden. Für die Ermittlung von Besatz- oder Paardichte einzelner Arten sind konkrete Flächenangaben unverzichtbar.