Hallo Urlaub, tschüss Tierliebe
Waren Haustiere während der Corona-Pandemie wichtige Gefährten, ist es mit dem Ferienbeginn oftmals vorbei mit der Tierliebe: Kleintiere, Vögel, aber auch Schlangen und Frösche enden auf Raststätten oder im Wald. Rund 500.000 Haustiere werden laut Tierschutzverbänden jährlich ausgesetzt. Der Deutsche Jagdverband (DJV) appelliert an das Verantwortungsbewusstsein von Tierbesitzern und informiert über die Folgeschäden für die heimische Tierwelt.
„Zur Urlaubsplanung gehört auch, eine Bleibe fürs Haustier zu organisieren“, sagt Detlef Zacharias zuständig für Tierschutz im DJV-Präsidium. „Aussetzen ist keine Lösung und hat schwerwiegende Folgen für die heimische Artenvielfalt.“ Um zu überleben, gehen Hunde und Katzen notgedrungen auf Jagd und erbeuten kleinere Säugetiere, aber auch bedrohte Singvögel oder Amphibien. Nach DJV-Hochrechnungen töten allein verwilderte Hauskatzen in Deutschland jährlich 100 Millionen Vögel sowie 300 Millionen Säugetiere und Reptilien. Ausgesetzte exotische Tiere wie zum Beispiel die Schmuckschildkröte verdrängen heimische Arten.
Laut Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes ist das Aussetzen und Zurücklassen von Tieren verboten und wird mit Geldstrafen von bis zu 25.000 Euro geahndet. Gefundene Tiere sollten im zuständigen Tierheim, bei Feuerwehr oder Polizei abgegeben werden.
Inzwischen gibt es bundesweit zahlreiche haustierfreundliche Ferienunterkünfte. Für Tiere, die nicht gut mit Veränderungen zurechtkommen, sind Freunde, Familie oder Tiersitter eine Option. Auch Tierpensionen helfen weiter, wenn es um die Suche nach einer geeigneten Übergangsbleibe geht.