Herausforderung Elefantenwilderei
Afrikas Elefanten sind weiter im Abwind. Das ergab die erste afrikaweite Zählung, deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden. Demnach gibt es noch etwa 350.000 bis 400.000 Savannen-Elefanten. Der Rückgang zwischen 2007 und 2014 betrug etwa 150.000 Tiere. Derzeit sinkt die Population jährlich weiter um circa acht Prozent. Die Zählungen wurden im Wesentlichen als standardisierte Stichproben von Kleinflugzeugen aus durchgeführt. Sie geben den Stand von 2014 wieder. Einzelne Staaten haben zwischenzeitlich ernsthafte Bemühungen im Kampf gegen die Wilderei eingeleitet. Auch Afrikas Waldelefanten, deren Bestände mit anderen Verfahren geschätzt werden, sind weiter im Rückgang begriffen. Sie sind seit Anfang des Jahrtausends um etwa zwei Drittel gefallen. Gleichzeitig ist ihr Lebensraum um ein Drittel zurückgegangen.
Der Verlust an Habitat und die ausufernde Wilderei sind die beiden entscheidenden Ursachen für den Rückgang der Elefanten, resümieren die Wissenschaftler in ihrer Studie. Der DJV bedauert, dass Tierrechtsorganisationen jetzt mit der These, der Rückgang sei auf die legale, selektive Jagd zurückzuführen, als Trittbrettfahrer Spenden einsammeln. Diese Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen und wird auch von keinem ernsthaften Wissenschaftler geteilt. „Die Aufgabe aller pragmatischen Naturschützer ist jetzt die Bekämpfung der Wilderei und die Erhaltung der natürlichen Lebensräume für Afrikas Wildtiere“, so DJV-Präsident Hartwig Fischer. Er begrüßte in diesem Zusammenhang, dass die Bundesregierung in Kürze im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit ein 18-Millionen-Euro Hilfsprogramm für Afrikas größtes Naturschutzgebiet, das Selous Wildreservat in Tansania, beginnen wird. Fischer würdigte auch die Bemühungen vieler afrikanischer Regierungen für den Schutz von Natur und Elefanten.
Der DJV richtet große Erwartungen an die gerade in Hawaii stattfindende Weltkonferenz der Weltnaturschutzunion IUCN sowie die Ende des Monats beginnende Tagung der Staaten des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES). Beide Organisationen betonen neben dem Schutz der Natur auch die Bedeutung ihrer nachhaltigen Nutzung. „Die legale kontrollierte Jagd ist ein wichtiges Element dieser Nutzung. Schutz und Nutzung bedingen sich gegenseitig“, so Hartwig Fischer. Wichtig ist dabei auch die Einbeziehung der vor Ort lebenden Bevölkerung, der Kleinbauern und Landbesitzer. „Naturschutz funktioniert nur mit den Menschen.“