Jägersprache ist alltagstauglich
Zahlreiche Redewendungen aus unserem Alltag haben ihren Ursprung in der Jägersprache. Ihre Wurzeln gehen zurück bis in das 7. Jahrhundert, sie umfasst heute rund 13.000 Wörter. Auch einige heute noch gebräuchliche Redewendungen sind schon mehrere hundert Jahre alt. Das sie solange überdauert haben, liegt an ihren bildhaften Schilderungen. Anlässlich des Tags der deutschen Sprache (12. September) stellt der Deutsche Jagdverband (DJV) einige Redensarten vor.
Die Redewendung "jemand drückt sich vor etwas" hat direkten Bezug zur Jägersprache: Das Wild drückt sich an den Boden oder versteckt sich im Unterholz, um vom Jäger nicht gefunden zu werden. Im alltäglichen Sprachgebrauch versucht eine Person, eine unangenehme Pflicht zu umgehen. Ähnlich klingt die Redensart "am Drücker sein". Ist der Jäger am Drücker hat er den Finger am Abzug der Waffe. Er ist kurz davor einen Schuss abzugeben und trägt die volle Verantwortung. Wenn jemand "weiß wie der Hase läuft", dann kennt er sich aus. Der Jäger weiß, dass ein aufgescheuchter Hase in einem großen Bogen wieder zurückkehrt. Deshalb wartet er vor Ort und macht schließlich Beute.
Besonders bildhaft sind zahlreiche Begriffe aus der aktuellen Jägersprache. Hasen hören beispielsweise mit "Löffeln" und Rehe sehen mit "Lichtern". Wenn der Jäger den Hochsitz besteigt, dann "baumt er auf". Wenn ein Jäger einen Rehbock "anblattet", dann imitiert er mit einem Buchenblatt den Ruf einer Ricke und lockt ihn an.