Jagdhund: Familienmitglied und treuer Jagdgefährte
Hund und Mensch verbindet die Jagd schon seit etwa 30.000 Jahren. Heute lebt in mehr als jedem zweiten Jägerhaushalt (57 Prozent) mindestens ein Nachfahre des Wolfs – als Familienmitglied mit Beruf. Zum Vergleich der Bundesschnitt: lediglich 20 Prozent Haushalte mit Hund. Viele Jagdhunderassen haben es in private Wohnzimmer geschafft, etwa Labrador, Golden Retriever oder Pudel. Gut zu wissen: Jagdhunde haben oftmals einen starken Jagdinstinkt und wollen beschäftigt werden. Neben körperlicher Aktivität brauchen sie geistige Herausforderungen. Geeignet sind zum Beispiel der Rasse entsprechende Suchspiele, egal ob im Haus oder unterwegs. Darauf macht der Deutsche Jagdverband (DJV) anlässlich des Welthundetags aufmerksam.
Ebenso vielfältig wie die Einsatzbereiche sind die Jagdhunderassen selbst. Am beliebtesten bei Jägerinnen und Jägern sind Vorstehhunde wie Deutsch Drahthaar, Deutsch Kurzhaar, Kleiner Münsterländer oder Weimaraner. Sie leben in einem Viertel aller Jägerhaushalte und sind besonders vielseitig. Entdecken sie Wild im hohen Gras, zeigen sie das sogenannte „Vorstehen“: Sie bleiben ruckartig stehen. Auf Platz 2 folgen mit 9 Prozent die kleinen, sehr robusten Teckel. Sie können mit ihrer guten Nase ebenso unter der Erde Füchse aufstöbern wie nach einem Verkehrsunfall verletzte Rehe finden.
In Deutschland gibt es mehrere Dutzend anerkannte Jagdhunderassen mit ganz unterschiedlichen Aufgaben. Eine Übersicht dieser Hunde mit Beruf gibt es auf der Internetseite des DJV. Geprüfte Jagdhunde sind bei der Jagd gesetzlich vorgeschrieben und ein Brauchbarkeitsnachweis Pflicht – schon allein aus Tierschutzgründen. Für herbstliche Bewegungsjagden auf Reh, Hirsch und Wildschwein müssen Jagdhunde lernen, Wildtiere im dichten Gestrüpp aufzustöbern, ohne sie zu hetzen. Schweißhunde werden für das Finden von verletztem Wild ausgebildet. Apportierhunde wiederum müssen erlegte Enten zuverlässig im Schilf finden und zum Schützen bringen.