"Kann man Kranichbrust essen?"
Mitgehen, erleben, berichten: So funktioniert „Gemeinsam Jagd erleben“ (#jaeben16). Ende April fiel der Startschuss für die Mitmachaktion, an der sich alle Jägerinnen und Jäger des Landes beteiligen können. Interessierte Gäste können im Revier „begreifen“, was Jagd ausmacht. Der Jagdgebrauchshundverein „Oberhavel/Uckermark“ und die Landeswaldoberförsterei Reiersdorf haben nach 2015 bereits zum zweiten Mal die Aktion aufgegriffen und Jagd erlebbar gemacht. Die Resonanz war noch größer als im Vorjahr: 30 Interessierte wollten am vergangenen Freitag erfahrene Jägerinnen und Jäger für mehrere Stunden in die Natur begleiten. Nach dem gemeinsamen Abendansitz wartete am alten Forsthaus in Zehdenick ein wärmendes Lagerfeuer und gebackenes Wildschwein auf die insgesamt mehr als 60 Gäste und Jäger.
Vier Rehe kamen an diesem Abend zur Strecke. Nicht besonders eindrucksvoll. Doch, so Revierleiter Maik Weingärtner, im Vordergrund stand an diesem Abend das Erlebnis Jagd. Denn auch ohne eigene Beute hat die Zeit auf dem Hochsitz offensichtlich positive Eindrücke hinterlassen, wie einige Teilnehmer berichteten. „Die Idylle, die Natur, die Vielfalt an Vögeln – einfach zum Genießen“, schwärmte beispielsweise Nichtjägerin Kerstin Wellershoff nach dem Ansitz. Abgesehen von der Ruhe und den schönen Eindrücken quälte sie dann doch eine Frage: „Kann man Kranichbrust essen?“ Der Anblick des großen Zugvogels erlaubt natürlich auch die Frage nach der Genießbarkeit. Tatsächlich war dies in früheren Zeiten dem Adel vorbehalten, jetzt steht der Kranich unter Artenschutz und wird nicht bejagt.
Dr. Schladebach war als Nichtjägerin erstmals bei der Aktion dabei: „Ich bin von der großartigen Aktion und der Vielzahl junger Leute begeistert. Die Atmosphäre im Wald und am Lagerfeuer war wunderschön. Auch wenn ich schon ein bisschen was über die Jagd wusste, die junge Jägerin an meiner Seite hat viel von ihrem Wissen preisgegeben – das war sehr interessant und aufschlussreich.“ Was Jagdgast Silke Bielmeier an diesem Abend beeindruckte, war klar: „Ich habe meinen ersten Dachs gesehen!“ Björn Wedekind war bereits das zweite Mal zur Jagd – und nicht das letzte Mal: „Drei Stunden vergingen rasend schnell. Es hat mir richtig Spaß gemacht, ich würde das gern wiederholen.“