Seit dem Jahr 2006 überwachen Jäger systematisch und wissenschaftlich fundiert die Ausbreitung von Waschbär, Marderhund und Mink. Jetzt liegen die Ergebnisse für 2013 vor, die im Rahmen des Wildtier-Informationssystem der Länder (WILD) veröffentlicht werden.

Seit dem Jahr 2006 überwachen Jäger systematisch und wissenschaftlich fundiert die Ausbreitung von Waschbär, Marderhund und Mink. Jetzt liegen die Ergebnisse für 2013 vor, die im Rahmen des Wildtier-Informationssystem der Länder (WILD) veröffentlicht werden. Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Der Waschbär hat sein Verbreitungsgebiet deutschlandweit in sieben Jahren nahezu verdoppelt und kommt jetzt fast in jedem zweiten Jagdrevier vor (46 Prozent).
  • Der Marderhund lebt in jedem dritten Revier (32 Prozent), das sind 10 Prozentpunkte mehr als 2006.
  • Der Mink, ein Spezialist für wassernahe Lebensräume, kommt in 9 Prozent der Reviere vor (plus 4 Prozentpunkte).

 

Bezogen auf die Kerngebiete des Vorkommens leben Waschbär und Marderhund bereits in drei von vier Jagdrevieren. Festgestellte Ausbreitungstendenz in sieben Jahren: 41 Prozentpunkte beim Waschbär und 23 beim Marderhund.

„Die Jäger-Daten sind alarmierend. Wenn wir spezialisierten Tieren helfen wollen, gibt es nur zwei Stellschrauben: Lebensraum verbessern und Fressfeinde reduzieren“, so DJV-Vizepräsident Dr. Volker Böhning. Angesichts der rasanten Ausbreitung räuberisch lebender gebietsfremder Arten (Neozoen) fordert der Deutsche Jagdverband (DJV) eine intensivere Erforschung des Einflusses auf die heimische Artenvielfalt und eine Intensivierung der Fangjagd. Eine Einschränkung der Fangjagd, wie in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen geplant, ist laut DJV kontraproduktiv. Ebenso der Umgang einiger Naturschutzverbände mit ihren eigenen Mitgliedern: Auf Bundesebene wird ein Fallenverbot gefordert, gleichzeitig setzen dieselben Verbände vor Ort Fanggeräte ein, um Wiesenbrüter zu schützen. Viel wichtiger sei es laut DJV, sich zur Bejagung zu bekennen und die konsumptive Nutzung zu fördern. Schließlich habe eine Jacke mit Wildpelz eine wesentlich bessere Öko-Bilanz als eine Funktionsjacke aus Erdöl.

Bereits heute zeigen konkrete Einzelbeispiele, wie groß der Druck auf bedrohte heimische Arten sein kann: In Thüringen hat der Waschbär bereits ein Viertel der möglichen Horstplätze des seltenen Uhus für sich beansprucht. Der Eierdieb macht sich auch über Gelege zahlreicher bedrohter Arten her. Allerdings lässt sich dies schwer nachweisen, da er nur den Ei-Inhalt nascht und Schalen im Darm selten nachweisbar sind (hier geht es zum Video-Beweis). In Brandenburg dezimiert der nordamerikanische Kleinbär die letzten Bestände der Sumpfschildkröte: Wo er vorkommt, weist nahezu jedes zweite Reptil schwere Verletzungen auf. In Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein treibt der amerikanische Mink sein Unwesen entlang der Elbe. Von Tierschützern zu zehntausenden aus Farmen „befreit“, bedroht er jetzt Wiesenbrüterbestände.

An der Erhebung teilgenommen haben knapp 25.000 Reviere, deren Daten von drei wissenschaftlichen Einrichtungen ausgewertet wurden, darunter das Thünen-Institut in Eberswalde (Bundesforschungseinrichtung). Weitere Infos zum WILD-Projekt unter: www.jagdverband.de.

Detailübersicht der Ergebnisse

Waschbär
  • Deutschlandweit kommt der Kleinbär in 46 Prozent aller Jagdreviere vor.
  • Im Kerngebiet (Brandenburg, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) sind 71 Prozent der Jagdreviere in Waschbär-Hand. 2006 haben nur 42 Prozent ein Vorkommen gemeldet.
  • Der größte Zuwachs ist innerhalb von sieben Jahren in Sachsen-Anhalt zu verzeichnen: plus 41 Prozentpunkte.
  • Ebenfalls beliebt bei Waschbär sind Mecklenburg-Vorpommern (42 Prozent, Ausbreitung: 26 Prozentpunkte) und Niedersachsen (38 Prozent, Ausbreitung: 16 Prozentpunkte).
  • Nordrhein-Westfalen ist ebenfalls beliebt: 36 Prozent der Jagdreviere melden die Anwesenheit des Waschbärs – 11 Prozentpunkte mehr als 2006.
Marderhund
  • Deutschlandweit melden 32 Prozent der Reviere ein Vorkommen.
  • Im Kerngebiet (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt) wurde der aus Asien stammende Hundeartige in 72 Prozent aller Reviere nachgewiesen.
  • Der größte Zuwachs von 2006 bis 2013 ist in Sachsen und Sachsen-Anhalt zu verzeichnen: plus ein Viertel.
  • In Niedersachsen steigen die Nachweise um 15 Prozentpunkte: 2013 kam der Enok in 29 Prozent der Reviere vor.
Mink
  • Deutschlandweit melden 9 Prozent der Reviere ein Vorkommen des amerikanischen Nerzes.
  • Im Kerngebiet (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt) wurde der Mink in 23 Prozent aller Reviere nachgewiesen. Ein Plus von 9 Prozentpunkten seit 2006.

Wissenschaftliche Quellen zum Einfluss gebietsfremder Arten:
Clout, M.N. (2002): Biodiversity loss caused by invasive alien vertebrates. Zeitschrift für Jagdwissenschaft 48: 51-58

European Environment Agency (2012): The impacts of invasive alien species in Europe. EEA Technical report No 16/2012. Luxembourg

Görner, M. (Hrsg.)(2009): Haben Waschbären (Procyon lotor) einen Einfluss auf den Reproduktionserfolg heimischer Vögel? Acta ornithoecologica. Bd. 6, H. 4:197-210, Druckhaus Gera

Schneeweiß, N.; Wolf, M. (2009): Neozoen – eine neue Gefahr für die Reliktpopulationen der Europäischen Sumpfschildkröte in Nordostdeutschland. Zeitschrift für Feldherpetologie 16:163-182

Viedeo-Beweis: Der Eierdieb in Aktion

Was lebt, läuft, wächst und wandelt in unseren heimischen Wäldern? Fragen, auf die viele Kinder und Erwachsene heute oft keine Antwort mehr wissen. Niko Fux, Erzieherin und Miss Jägerin 2013, hat dieses Phänomen schon oft erlebt. Und weil ihr die Kinder in Sachen Wald, Wild und Natur gern Löcher in den Bauch fragen, hat sie sich entschlossen die häufigsten Fragen in einem Buch zu beantworten. 

Das Kinderbuch „Gibt es denn hier Stinktiere?“ ist Lehrbuch und Lektüre in einem. Die Kinder erleben gemeinsam mit einer Schulklasse einen Ausflug in den Wald und bekommen von der Jägerin Frau Pirschner dessen Geheimnisse gezeigt. Ergänzende Infoseiten verdeutlichen die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Mit Hilfe dieses Buches können Kinder und Erwachsene die Natur kennenlernen und erleben – ein Anliegen, das der Miss Jägerin 2013 wichtig ist.

Der DJV hat Niko Fux zu ihrem Buch befragt:

DJV: Frau Fux wie sind Sie auf die Idee für ein solches Kinderbuch gekommen?

Niko Fux: Schon seit längerer Zeit mache ich Führungen mit Kindern im Wald. Dabei habe ich immer nach einer Geschichte gesucht, die ich den Kindern erzählen kann und die umweltpädagogisch sinnvoll ist. Leider konnte ich nie etwas Passendes finden. Daher habe ich dann einfach selbst eine Geschichte geschrieben, die meine Erlebnisse aufgreift und zu den Führungen passt. Anfangs habe ich die Geschichte nur in den Führungen genutzt. Als Kindergärtner, Lehrer und Betreuer betont haben, wie gut sie die Geschichte finden, kam die Idee, sie zu veröffentlichen.

Ihr Buch erzählt nicht nur vom Ausflug der Schulklasse in den Wald, auf Informationsseiten finden Leser viele Wissenswertes Wald, Natur und Wildtier.

Genau. Aufgrund der Führungen, die ich mache war es mir wichtig, dass auch Informationen und Arbeitsmaterialen dabei sind. Die können in Kindergärten und Schulen pädagogisch aufbereitet werden.

Haben Sie bei Ihren Führungen schon oft erlebt, dass die Kinder heimische Wildtiere nicht erkennen und beispielsweise den Dachs als Stinktier ansprechen?

Niko Fux

Ja. Die Geschichte zeigt eigentlich genau das, was ich auf meinen Führungen erlebe. Ich habe immer eine Hand voll Exponate, die ich den Kindern zeige. Leider gibt es in jeder Gruppe mindestens ein Kind, das den Dachs als Stinktier anspricht. Aber auch die Erzieher kennen oft nicht jedes Tier. Außerdem ist mir aufgefallen, dass meist ein negatives Bild vom Jäger vorhanden ist. Mit meinem Kinderbuch möchte ich versuchen das Image vom Jäger zu verändern. Es soll gewissermaßen dazu ermutigen, auf Jäger zuzugehen und Fragen zu stellen. Aber auch den Jägern soll das Buch aufzeigen, wie man Kindern die Natur erklären kann.

Wie ist bisher die Resonanz?

Die Resonanz ist überwältigend. Ich bekomme unglaublich viele Briefe und Mails. Auch auf Messen werde ich immer angesprochen. Eine Stiftung in Bayern hat gleich 1.000 Exemplare bestellt. Die erste Auflage ist schon vergriffen, aber die Neuauflage ist bereits im Druck.

Niko Fux: Gibt es denn hier Stinktiere? Mit der Jägerin unterwegs. Neumann-Neudamm-Verlag, 2015, 96 Seiten mit zahlreichen farb. Abbildungen, Hardcover, ISBN:978-3-7888-1680-3, Preis: 14,95 €

Der DJV unterstützt Jäger, die aus anderen Bundesländern zu den Protestveranstaltungen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen anreisen. Weitere Informationen dazu erhalten Jäger bei ihrem zuständigen Landesjagdverband.

DJV-Präsident Hartwig Fischer ruft gemeinsam mit Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann (Baden-Württemberg) und LJV-Präsident Ralph Müller-Schallenberg (Nordrhein-Westfalen) auf, an den Kundgebungen in Stuttgart und Düsseldorf teilzunehmen. Fischer:  „Rote Linien sind überschritten. Jetzt gilt es, gemeinsam Flagge zu zeigen, ihr Bundesland könnte als nächstes betroffen sein.“

Der DJV unterstützt Jäger, die aus anderen Bundesländern zu den Protestveranstaltungen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen anreisen. Weitere Informationen dazu erhalten Jäger bei ihrem zuständigen Landesjagdverband.

Die Videos zu den Demoaufrufen von DJV-Präsident Hartwig Fischer, Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann und LJV-Präsident Ralph Müller-Schallenberg können für das Versenden über Smartphone hier heruntergeladen werden.

 

 

DJV-Präsidium ruft zu Geschlossenheit auf / Kundgebungen in Stuttgart und Düsseldorf geplant

Auf seiner heutigen Sitzung hat das Präsidium des Deutschen Jagdverbands (DJV) einstimmig beschlossen, die geplanten Jäger-Kundgebungen in Stuttgart und Düsseldorf zu unterstützen. „Alle Jäger in Deutschland sind jetzt aufgerufen, Geschlossenheit und Solidarität zu zeigen. Rote Linien sind überschritten, zeigen wir der Verbotspolitik gegen den ländlichen Raum die Rote Karte“, sagte DJV-Präsident Hartwig Fischer. „Landwirte, Waldbesitzer, Angler, Imker, Berufsjäger, Sportschützen und viele mehr sind ebenfalls von tiefgreifenden Reglementierungen betroffen. Es ist Zeit für ein klares Signal, demonstrieren wir gemeinsam.“ Der DJV unterstützt alle Kreisjägerschaften tatkräftig, die an den Protesten teilnehmen.

In Baden-Württemberg sollen auf dem Verordnungsweg kurzfristig – gewissermaßen durch die Hintertür – Regelungen des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes ohne Anlass verschärft werden. „Wir schweigen nicht, wenn gegen unabhängiges Fachwissen und gegen uns Jägerinnen und Jäger als Gesetzesanwender eine Interessenspolitik auf dem Rücken von Wild und Jagd ausgetragen werden soll!“, sagte Dr. Jörg Friedmann, Landesjägermeister in Baden-Württemberg. Deshalb ruft der Landesjagdverband (LJV) Baden-Württemberg seine Mitglieder und andere Vertreter des ländlichen Raums auf, am 4. März 2015 vor dem Stuttgarter Landtag zu demonstrieren.

In Nordrhein-Westfalen rufen Landesjagdverband und neun Partnerverbände aus dem ländlichen Raum zwei Wochen später zum Protest gegen das geplante „ökologische“ Jagdgesetz auf: Am 18. März gibt es eine Großdemonstration vor dem Landtag in Düsseldorf. „Noch nie haben wir eine so starke Mobilisierung auf dem Lande erlebt wie gegen die Jagdgesetzpläne der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Wir verlangen eine Politik für Land und Leute und Schluss mit den Verboten!“, sagte Ralph Müller-Schallenberg, Präsident des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen.

Die LJV Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sowie der DJV werden im Internet laufend aktualisierte Informationen zu den geplanten Kundgebungen zur Verfügung stellen.
 

Kurzinformationen zu den geplanten Demonstrationen

Großdemonstration in Stuttgart

WANN?   

4. März 2015, Beginn: fünf vor zwölf

TREFFPUNKT? 

Schlossplatz, vor dem Landtag

WER?

Alle Menschen des ländlichen Raumes: Jägerinnen, Jäger, Jagdgenossen, Land- und Forstwirte, Grundeigentümer, Fischer, Imker und andere Naturfreunde

WAS MUSS MIT? 

Orangefarbene Warnkleidung, Jagdhörner, Demonstrationsplakate

KONTAKT?   Dr. Erhard Jauch und Martin Bürner (Geschäftsführung)

Telefon: 0711 / 268 436 0
E-Mail: info@landesjagdverband.de

Großdemonstration in Düsseldorf

WANN?    

18. März 2015, Beginn: 11 Uhr

TREFFPUNKT? 

Ab 10 Uhr an der Oberkasseler Rheinwiese (zwischen Rheinkniebrücke und Oberkasseler Brücke) in Düsseldorf

WER?

Alle Menschen des ländlichen Raumes: Jägerinnen, Jäger, Jagdgenossen, Land- und Forstwirte, Grundeigentümer, Fischer, Imker und andere Naturfreunde

WAS MUSS MIT?

Orangefarbene Warnkleidung, Jagdhörner, Demonstrationsplakate

KONTAKT? 

Christof J. Marpmann (Geschäftsführung)

Telefon: 0231 / 28 68 600
E-Mail: info@ljv-nrw.de

Jäger nehmen einen Nichtjäger mit ins Revier und berichten darüber.

Auf der Jagd und Hund, Europas größter Jagdfachmesse, startet die Aktion „Gemeinsam Jagd erleben“. Die dlv-Jagdmedien (unsere Jagd, PIRSCH, Niedersächsischer Jäger, jagderleben.de) sowie der Deutsche Jagdverband (DJV) rufen dabei alle Jäger auf, einen Nichtjäger mit ins Revier zu nehmen. Dabei können Sie ihm zeigen, wie vielfältig die Jagd ist. Möglichkeiten gibt es viele. Wie wäre es beispielsweise mit einem Ansitz auf den Maibock? Denn dem Zauber eines erwachenden Morgens oder den stimmungsvollen Abendstunden kann sich kein echter Naturfreund entziehen. Aber auch die Beizjagd oder die Hundeausbildung im Revier sind geeignet, Nichtjägern das Waidwerk nahezubringen und mit Vorurteilen aufzuräumen. Am Abend kann man den Tag dann gemeinsam beim Grillen von Wildschweinsteaks oder Wildwürsten ausklingen lassen.

Um möglichst viele Menschen an dem Erlebnis teilhaben zu lassen, sollten Jäger und Gast den Tag in Wort und Bild festhalten und die Ausbeute an jaeben@jagderleben.de senden. Die interessantesten Geschichten werden in den Jagdmagazinen der dlv-Jagdmedien, unter www.jaeben.jagderleben.de sowie in Facebook veröffentlicht. Mit dem Hashtag #jaeben15 darf natürlich auch fleißig getwittert werden. Am Ende des Jagdjahres 2015/16 werden unter allen Teilnehmern wertvolle Preise verlost. Wie Sie den Ansitz mit Ihrem Gast richtig vorbereiten und worauf Sie während der Jagd achten sollten, erfahren Sie in der Broschüre „Gemeinsam Jagd erleben“.

Info: Die Broschüre kann zudem im 5er-Pack beim Deutschen Jagdverband (Pressestelle@jagdverband.de, Tel. 030-2091394-23) sowie bei den dlv-Jagdmedien (dlv Leser-Service, Tel. 089-12705-228, Fax: -586, frauke.weck@dlv.de) gegen 4 Euro Portogebühr bestellt werden.  

Die Jagd wird immer beliebter - rund 16 Prozent mehr Jagdscheininhaber seit der Wiedervereinigung.

Genau 369.314 Naturbegeisterte haben in der Jagdsaison 2013/2014 ihren Jagdschein gelöst. Das sind 7.757 oder 2,14 Prozent mehr Waidfrauen und -männer als im Jahr zuvor. Die Zahl der Inhaber des „Grünen Abiturs“ steigt seit der Wiedervereinigung Deutschlands nach Angaben des Deutschen Jagdverbands (DJV) kontinuierlich an. „Die Jagd wird immer beliebter – zunehmend auch unter jungen Leuten, die die Natur und das traditionelle Handwerk für sich entdecken“, sagte Hartwig Fischer, Präsident des DJV, anlässlich der Eröffnung Europas größter Jagdfachmesse „Jagd und Hund“ in Dortmund. Es sei erfreulich, dass sich immer mehr Frauen für das Waidwerk entschieden, so Fischer. Eine Umfrage des DJV belegt, dass ihr Anteil in den Jungjägerkursen derzeit bei etwa 20 Prozent liegt – ebenfalls so viele wie noch nie.

Die Jungjäger kommen aus allen Alters- und Berufsgruppen: vom Schüler bis zum Rentner, vom Handwerker über die Friseurin bis hin zur Ärztin oder dem Professor. Sie alle treffen sich in den Vorbereitungskursen. Die Teilnehmer büffeln abends nach der Arbeit, am Wochenende oder in den Sommerferien, im Revier und im Klassenzimmer. In mindestens 120 Pflichtstunden nehmen sie Themen wie Tier- und Pflanzenkunde, Jagdrecht, Wildbrethygiene, Schießwesen oder Natur- und Artenschutz durch. Am Ende steht eine staatliche Prüfung. Damit sind Jäger die einzigen staatlich geprüften ehrenamtlichen Naturschützer. Übrigens: 16 Prozent aller Prüflinge scheiterten 2014 bundesweit im ersten Versuch die Jägerprüfung abzulegen.

Noch bis zum 15. Februar 2015 für den DJV-Journalistenpreis bewerben.

Seit 1995 verleiht der Deutsche Jagdverband (DJV) im Zwei-Jahres-Rhythmus den Journalistenpreis für herausragende Berichte aus den Bereichen Natur, Wild und Umwelt. Eine unabhängige Jury ermittelt in den Kategorien Print, Audio und Video jeweils einen Gewinner, der mit 5000 Euro prämiert wird. Reichen Sie Ihren Artikel, Ihr Audio-Feature oder Ihren Film bis zum 15. Februar 2015 bei uns ein. Was dabei zu beachten ist, erfahren Sie auf www.jagdverband.de

„Abenteuer Lerchenberg - Eine faszinierende Entdeckungsreise“
In der Kategorie Film mit dem Journalistenpreis „Wildtier und Umwelt“ 2013 ausgezeichnet, zeigt die Dokumentation „Abenteuer Lerchenberg“ die Natur direkt vor den Toren der Sendeanstalt des ZDF in Mainz. Nicht das Exotische, sondern die bekannte Tier- und Pflanzenwelt vor unserer Haustür steht im Fokus des Films. Faszinierende Aufnahmen gewöhnlicher Käfer und Insekten beispielsweise, die dennoch die Augen für das Besondere und Schützenswerte im Alltäglichen öffnen und uns die heimische Natur näher bringen. Auf zahlreichen Filmfestivals vorgeführt, wurde Abenteuer Lerchenberg zudem als bester Film auf dem Wild Life Vaase Filmfestival Finnland prämiert. Die Dokumentation ist jetzt als DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

Vollständiges Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum Umgang mit Waffen unter Alkoholeinfluss.

Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 22. Oktober 2014 (Az. 6 C 30.13) zum Umgang mit Waffen unter Alkoholeinfluss hat schon allein auf Grund der veröffentlichten Pressemitteilung hohe Wellen geschlagen. Nun liegt auch die vollständige Urteilsbegründung vor, die verlässliche Rückschlüsse zulässt.

Hervorzuheben sind im Urteil zwei Aspekte: Zum einen führt nicht jeglicher Alkoholkonsum zur Unzuverlässigkeit des Waffenbesitzers, sondern nur eine Menge die „typischerweise verhaltensbeeinflussend wirkt“. Das ist nach Studien zu Alkohol im Straßenverkehr bei nur sehr geringen Mengen nicht der Fall. Eine 0,0-Promille-Grenze könne das Bundesverwaltungsgericht daher nicht einführen und habe es auch nicht getan, betonte DJV-Präsidiumsmitglied Ralph Müller-Schallenberg. Zum anderen ist Alkoholeinfluss nicht bei jeder Form des Umgangs mit Waffen unzulässig, sondern nur bei dem Gebrauch der Waffe, insbesondere beim Schießen. Der Umgang mit Waffen nach der Jagd, etwa die vorübergehende Aufbewahrung während des Schüsseltreibens oder der Transport nach der Jagd würden von dem Urteil nicht erfasst. Da auch der Transport der Waffe sorgfältig erfolgen muss, ist auch dabei Zurückhaltung erforderlich.

In einem verwaltungsgerichtlichen Verfahren könne zudem nur über die Rechtmäßigkeit einer Behördenentscheidung im Einzelfall entschieden werden. Allgemeine Regeln (etwa eine fixe Promille-Grenze) könne nur der Gesetzgeber aufstellen. Allerdings habe eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts schon eine Bedeutung über den Einzelfall hinaus, sagte Müller-Schallenberg weiter. In dem entschiedenen Fall hatte der Kläger eine Atemalkoholkonzentration von mindestens 0,39 mg/l. Das entspricht einem Blutalkoholwert von etwa 0,8 Promille.

Unabhängig von den Aussagen des Urteils des Bundes-verwaltungsgerichts, rät der DJV von jedem Alkoholkonsum vor und während der Jagd ab.

Bereits kurz nach dem Urteil (als die schriftliche Begründung noch nicht vorlag) hatte der DJV ein Interview mit Rechtsanwalt Clemens Hons geführt, der den Kläger vor dem Bundesverwaltungsgericht vertreten hatte. Das Interview ist unter www.jagdverband.de einzusehen. Das Urteil ist im Internet auf der Website des Bundesverwaltungsgerichts abrufbar.

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur präsentiert auf der Grünen Woche in Berlin Videoclips über Wildpflanzen zur Biomasseproduktion. 

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur präsentiert im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin (16.01.-25.01.2015)  auf dem Stand des Deutschen Jagdverbandes (DJV) eine neue Multimediawand, die auf modernen Wegen über das Thema „Energie aus Wildpflanzen“ informiert. Erstmals werden dabei neu produzierte Videoclips gezeigt. Und wer ganz dicht an die Multimediawand heran geht, der kann sogar das Summen und Brummen im Energiepflanzendschungel hören.

Besuchen Sie den Stand des Netzwerkes Lebensraum Feldflur auf dem Stand des Deutschen Jagdverbandes (DJV) in Halle 26a, Stand 127.

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur ist ein Zusammenschluss aus 24 Akteuren der Jagd, des Naturschutzes und der Energiewirtschaft. Es setzt sich dafür ein, Mischungen aus verschiedenen heimischen Wildpflanzenarten als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren. Weitere Informationen stehen unter www.Lebensraum-Feldflur.de zur Verfügung. Die Filme können Sie sowohl auf der Homepage als auch auf www.youtube.com/DJVJagdschutzverband sehen.
 

Kontakt
Das Netzwerk Lebensraum Feldflur wird koordiniert von der Deutschen Wildtier Stiftung (Tel. 040 73339 1878; K.Drenckhahn@DeWiSt.de), dem Deutschen Jagdverband e.V. (Tel. 030 2091394-0; T.Moehring@Jagdverband.de) und dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) (Tel. 05606 534609; Joachim.Wadsack@t-online.de).

Eckhard Fuhr – begeistert für Jagd und Natur gleichermaßen – versteht es in seinem neuen Buch „Rückkehr der Wölfe“ Fakten und Emotionen zwischen Akzeptanz und Vorbehalten für jeden Leser – mit und ohne Vorbildung –  anschaulich darzulegen.

Eckhard Fuhr – begeistert für Jagd und Natur gleichermaßen – versteht es in seinem neuen Buch „Rückkehr der Wölfe“ Fakten und Emotionen zwischen Akzeptanz und Vorbehalten für jeden Leser – mit und ohne Vorbildung –  anschaulich darzulegen. Ein spannendes, lesenswertes Buch.

Trotz unserer modernen, medienüberfüllten und scheinbar aufgeklärten Zeit ist das Thema „Wolf“ immer noch sehr gefühlsbeladen. Kaum ein anderes Tier in unseren Breiten wird so kontrovers diskutiert und ist mit ursprünglichen Ängsten und Vorurteilen behaftet.

Der Autor beginnt mit einem historischen Abriss zur Verfolgung des Wolfs in Mitteleuropa und beschreibt den zugrundeliegenden Zeitgeist vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Fuhr legt die Grundlagen zur Biologie des Wolfes verständlich dar, wenngleich die Aussage  „kann unter den Säugetieren nur der Wolf dem Menschen das Wasser reichen – oder umgekehrt“ in dieser Ausschließlichkeit nicht zutreffend ist. Der Rotfuchs, ein weiterer Vertreter der Familie der Hundeartigen, ist in seiner Biologie noch wesentlich flexibler, das zeigt beispielsweise die dauerhafte Besiedlung von Großstädten wie Berlin.

Das Kapitel „Rückkehr eines Superjägers“ widmet sich der Besiedlung Deutschlands durch den Wolf und liest sich trotz der eingehaltenen Chronologie bis zum Schluss spannend. Spätestens danach sollte jeder Leser verstanden haben, dass der Wolf nicht auf unberührte Naturlandschaften angewiesen ist, sondern durch den Reichtum an Schalenwild auch in unserer heutigen Kulturlandschaft gut leben kann.

Im weiteren Verlauf  widmet sich Fuhr einer Kernfrage der Akzeptanz des Wolfes in der Bevölkerung. Er stellt neben einer älteren Studie von Petra Kaczensky (2006) wesentliche Ergebnisse der aktuellen WWF-Umfrage und die Erhebung des Bundesamtes für Naturschutz vor. Bedauerlicherweise sind die letztgenannten sehr aufschlussreichen Studien nicht im Literaturverzeichnis enthalten.

In „Wölfe und Schafe“ wird das Konfliktpotenzial aus Sicht der Tierhalter anschaulich und differenziert dargestellt, nicht zuletzt auch durch den Blick über den Tellerrand nach Italien, Frankreich und die Schweiz.

Trotz der faktenbasierten Auseinandersetzung mit dem Wolf wird Fuhrs Buch nicht zu einem langweiligen oder nüchternen Lesestoff. Die spannenden Beschreibungen hautnaher Wolfsbegegnungen im Kapitel „Wolfsküsse: Wölfe und Frauen“ lassen den Leser die Faszination nachempfinden, die von diesem Tier ausgeht.

Eckhard Fuhr scheut sich nicht an verschiedenen Stellen seines Buches ein heißes Eisen anzupacken: Jagd und Wölfe.

Das Schlusskapitel regt jeden aufmerksamen Leser dazu an, sich über das Zusammenleben von Wildtieren und Menschen in der Kulturlandschaft Gedanken zu machen und unsere persönlichen, „natürlichen“ Wurzeln wieder zu entdecken.

Eckhard Fuhrs Buch „Rückkehr der Wölfe“ ist für jeden interessierten Leser und nicht zuletzt für Jäger zu empfehlen. Da alle Facetten dieses konfliktträchtigen Themas beleuchtet werden, ist diese Lektüre besonders gut geeignet, die Positionen „Wolfsgegner“ und „Wolfsbefürworter“ kritisch zu hinterfragen. Sie hilft dabei einen eigenen, mit fachlichen Argumenten unterlegten Standpunkt zu finden.

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