Die Goethe-Universität Frankfurt forscht an gebietsfremden invasiven Arten. Das Projekt ZOWIAC umfasst Wildbiologie und Genetik gleichermaßen. Norbert Peter erläutert im DJV-Interview erste Ergebnisse. Der Landesjagdverband Hessen begleitet das Projekt von Beginn an, auch andere Landesverbände unterstützen ZOWIAC.

Norbert Peter forscht an der Goethe-Universität Frankfurt und ist einer der Leiter des durch die Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten, bundesweiten Großprojektes ZOWIAC. Das steht für Zoonotische und Wildtierökologische Auswirkungen invasiver Carnivoren. Im DJV-Interview erläutert Peter unter anderem, welche Auswirkungen gebietsfremde Arten haben, welche Rolle dabei der Waschbär spielt und wie Jäger das Forschungsprojekt unterstützen können.

DJV: Was ist das Ziel des Projektes ZOWIAC?

Norbert Peter:  Das Ergebnis unserer Forschung sind aktuelle, fundierte und abgesicherte Daten auf Bundesebene. Wir untersuchen beispielsweise das Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung sowie für Nutz- und Haustiere, das zum Beispiel von Waschbär, Marderhund oder Goldschakal ausgeht. Wir können auch deren Auswirkungen auf heimische Arten und Ökosysteme besser abschätzen. Zugrunde liegt ein systematisches Monitoring assoziierter Krankheitserreger und Pathogene. Auch die räumliche Ausbreitung der Arten untersuchen wir und nutzen aktuelle Analysemethoden wie Metabarcoding von Magen- und Kotproben sowie Telemetrie zum Raum-Zeit-Verhalten der Raubsäuger.

Wie hat sich die Parasitenfracht verändert?

Ein gutes Beispiel ist der Waschbärspulwurm, eine mit dem Waschbären nach Europa eingeschleppte Parasitenart. Der Fadenwurm ist auf den Menschen übertragbar. Seine Eier werden über den Waschbärkot ausgeschieden und verbreitet. Gerade in Städten geht vom Waschbären so eine potentielle Gefahr für die menschliche Gesundheit aus. Für den Waschbärspulwurm konnten wir in unseren Proben hohe Befallshäufigkeiten (Prävalenzen) von über 90 Prozent feststellen. In der Literatur liegt dieser Wert bisher deutlich darunter. Waschbären sind auch Wirte für bestimmte Viren, die Tollwut und Staupe auslösen. Das Erregerspektrum des Marderhundes ähnelt dem des Waschbären, zusätzlich gilt er als Endwirt des Fuchsbandwurmes.

Welche Auswirkungen haben invasive Arten auf die Artenvielfalt – gibt es dazu schon Ergebnisse?

Wir haben lokal gravierende Auswirkungen des Waschbären auf Amphibien, wie die Erdkröte, nachgewiesen – diese sind sogar bestandsbedrohend. Das gilt ganz besonders für Regionen mit wenigen isolierten Laichgewässern, wie alten Steinbrüchen, und gleichzeitig hoher Waschbärdichte. Unsere konkreten wissenschaftlichen Ergebnisse werden wir demnächst veröffentlichen. 

Wie genau kann der Waschbär zum Beispiel Erdkröten gefährlich werden, die sogar Giftdrüsen auf der Haut besitzen?

Im Rahmen von ZOWIAC konnten wir für bestimmte Amphibienlaichgewässer nachweisen, dass Waschbären sich regelrecht auf diese Nahrungsquelle spezialisieren: Sie nutzen geschickt ihre Vorderextremitäten und häuten die Erdkröten. Damit sind die Giftdrüsen unschädlich, und die Beute wird von hinten her aufgefressen. Wir konnten mit neuartigen DNA-Analysen des Mageninhalts auch erstmals nachweisen, dass der Waschbär die stark gefährdete und unter strengem Schutz stehende Gelbbauchunke als Nahrungsquelle regional nutzt.

Wie können Jäger das Projekt ZOWIAC unterstützen?

Aktuell erforschen wir, ob Arten wie Waschbär und Marderhund auch als Reservoir für unterschiedliche Viren fungieren können. Hierzu benötigen wir tatkräftige Unterstützung von Jägern, um Blutproben von Marderhund und Waschbär für unsere Analysen zu erhalten. Weiterhin benötigen wir für das Projekt tiefgefrorene Marderhunde und Minke – ab etwa einem Dutzend Tiere holen wir diese auch ab.

Wie sieht es mit weiteren Projekten aus? 

Wir sind dankbar für Hinweise, wenn sich negative Auswirkungen von invasiven auf sensible heimische Arten abzeichnen. Dann können wir gemeinsam mit den regionalen Jagd- und Naturschutzverbänden maßgeschneiderte Projekte erarbeiten. Wenn genügend Proben vor Ort genommen werden können, entwickeln wir gemeinsam eine Projektskizze und prüfen die Machbarkeit. Wissenschaftliche Daten aus möglichst vielen Gebieten sind enorm wichtig, um den Einfluss von Waschbär, Marderhund oder Mink auf die heimische Artenvielfalt zu belegen. Weitere Informationen zu unserem Forschungsprojekt gibt es ab Januar 2022 im Internet unter www.ZOWIAC.eu. Dann gibt es auch die ZOWIAC-App im Play-Store. Damit können Funde und Sichtungen der untersuchten Arten direkt an uns gemeldet werden.

 

 

Die Jagd wird weiblicher und jünger, die Zahl der Jagdschüler ohne Vorkenntnisse steigt. Hoch im Kurs steht Wildbret als Motiv. Die Ergebnisse der dritten DJV-Jungjägerbefragung liegen jetzt vor.

Innerhalb eines Jahrzehnts ist der Anteil der Frauen in Jagdschulen von 20 auf 28 Prozent gestiegen. Und sie werden jünger: Das Durchschnittsalter ist im selben Zeitraum von 36 auf 33 Jahre gesunken. Männern liegen konstant bei 35 Jahren. Nach wie vor kommt knapp ein Viertel (23 Prozent) der Jagdschülerinnen und -schüler aus Städten. Einen deutlichen Aufwärtstrend gibt es bei Menschen, die vor der Ausbildung keine Erfahrung mit der Jagd gesammelt haben. Ihr Anteil ist seit 2011 von 15 auf 26 Prozent gestiegen. Das sind zentrale Ergebnisse der dritten Jungjägerbefragung nach 2011 und 2017, die der Deutsche Jagdverband (DJV) in Auftrag gegeben hat. An der Umfrage des unabhängigen Instituts IfA Marktforschung Bremer + Partner nahmen zwischen Oktober 2020 und September 2021 knapp 6.500 Jagdschülerinnen und -schüler teil. Das sind etwa ein Drittel aller Prüflinge in diesem Zeitraum.

Gesunde Ernährung ist ein Hauptmotiv

Für immer mehr Menschen ist Wildbret ein Grund, die Jägerausbildung in Angriff zu nehmen. Dieses Motiv ist von Platz 4 (2011) auf Platz 3 vorgerückt. Nach wie vor auf Platz 2 steht angewandter Naturschutz, gewinnt aber weiter an Bedeutung: Die Nachwuchsgeneration will selbst anpacken und Lebensräume verbessern – etwa durch Blühflächen oder Gehölze in der Kulturlandschaft. Auf Platz 1 steht unverändert das intensive Naturerlebnis. Wer Erfolg bei der Jagd haben will, muss Tiere und Pflanzen genau kennen, Spuren lesen können und bei jeder Witterung draußen sein. Eine Besonderheit gibt es bei den Frauen. Auf Platz 4 schafft es hier die Jagdhundeausbildung als Motiv, Jägerin zu werden – bei Männern reicht es nur zu Platz 6.

Jägernachwuchs kommt aus allen Teilen der Gesellschaft

Erzieher, Handwerker oder Lehrer: Jagdschülerinnen und -schüler bieten ein vielfältiges Bild. Angestellte machen fast die Hälfte aus (49 Prozent), gefolgt von Azubis, Schülern und Studenten (insgesamt 18 Prozent) sowie Selbstständigen und Handwerkern (je 10 Prozent). Der Jägernachwuchs ist überdurchschnittlich motiviert: 63 Prozent der Befragten gaben an, sich ehrenamtlich engagieren zu wollen. Innerhalb der Jagdverbände sind bereits 41 Prozent ehrenamtlich tätig – doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt.

 

Europäische Kommission wollte Jagd und Fischerei mit Bergbau gleichsetzen und auf 10 Prozent der Landfläche verbieten. DJV und weitere Organisationen haben erfolgreich dagegen protestiert. DJV fordert Bundesregierung auf, die Biodiversitätsstrategie mit Augenmaß umzusetzen.

Die Europäische Kommission hat ihr umstrittenes Ziel aufgegeben, auf zehn Prozent der Landfläche der Europäischen Union ein Jagdverbot durchzusetzen. Dies geht aus Verlautbarungen der Kommission zur Anwendung ihrer Richtlinien hervor. Heftigen Widerstand gegen die Pläne haben im Vorfeld unter anderem Nutzerverbände geleistet. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hatte sich bei der Bundesregierung dafür eingesetzt, die problematische Formulierung zu streichen und über den Dachverband der europäischen Jäger FACE Einfluss genommen. Der DJV begrüßt das Einlenken der Europäischen Kommission und ruft die neue Bundesregierung auf, die Ziele der EU-Biodiversitätsstrategie mit Augenmaß umzusetzen. "Schützen durch Nutzen ist ein international anerkannter Leitsatz für erfolgreichen Artenschutz", sagte DJV-Präsidiumsmitglied Professor Jürgen Ellenberger.

Die Europäische Kommission hatte im Mai 2020 ihre Leitlinien zur Umsetzung einer Biodiversitätsstrategie vorgestellt. Darin sah sie vor, dass strenge Schutzgebiete 10 Prozent der Landfläche der Europäischen Union (EU) umfassen. Plan war, dort jegliche "extraktive" Tätigkeit zu untersagen. Darunter sollten neben Bergbau auch Jagd und Fischerei fallen. Gegen diesen Ansatz hat der DJV gemeinsam mit FACE, dem Aktionsbündnis Forum Natur und vielen anderen Organisationen nun erfolgreich protestiert. Auch das Europäische Parlament und ein Großteil der EU-Mitgliedsstaaten äußerten starke Kritik an dem überzogenen Ansatz der Kommission.

Offizielle Zahlen des Wolfsmonitorings hinken Entwicklung hinterher. BfN beziffert trotz zunehmender Konflikte weiterhin keine Wolfsbestände. Bund und Länder sind laut Koalitionsvertrag zum Handeln aufgefordert.

Gemäß den gestern vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) veröffentlichten Bestandsdaten zum Wolf wurden im Monitoringjahr 2020/2021 157 Rudel in Deutschland gezählt, zusätzlich 27 Wolfspaare sowie 19 territoriale Einzeltiere. Der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisiert, dass unmittelbar nach dem ausgehandelten Koalitionsvertrag die Behörde auch dieses Jahr wieder keinen realitätsgetreuen Wolfsbestand für Deutschland benennt.

Auf Basis von Literaturwerten besteht ein Rudel aus durchschnittlich acht Tiere – eine Hochrechnung ist möglich. Demnach ist zum jetzigen Zeitpunkt von mindestens 1.600 Wölfen in Deutschland auszugehen. "Das Ausmaß der Schäden und Übergriffe ist so groß, dass in einigen Regionen die Akzeptanz für den Wolf infrage steht", sagt Dammann-Tamke, DJV-Vizepräsident. Daran ändere auch der gerade von der Umweltministerkonferenz verabschiedete Praxisleitfaden Wolf nichts, der deutlich hinter den notwendigen Erfordernissen zurückbleibe.

Der Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung sieht eine Überarbeitung der Monitoringstandards vor, um die Anzahl von den in Deutschland lebenden Wölfen realitätsgetreu abzubilden. Darauf basierend soll den Bundesländern europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglicht werden. Der DJV begrüßt, dass damit die Forderungen und Belange der ländlichen Bevölkerung endlich wahrgenommen werden und fordert das Bundesumweltministerium auf, diese schnellstmöglich umzusetzen.

Konflikte mit Nutztieren und der Bevölkerung nehmen zu. Das zeigt die jüngste Publikation des Wolfs-Beratungszentrums (DBBW). Demnach wurden im Jahr 2020 knapp 4.000 Schafe, Ziegen, Rinder und auch Pferde getötet. Das waren ein Drittel mehr als im Jahr zuvor.

ASP-Prävention: DJV bittet Jäger bundesweit, strenge Hygienemaßnahmen einzuhalten. Jagdreisen in betroffene Regionen sollten ausbleiben. 7-Punkte-Katalog enthält wichtige Hinweise.

Vergangene Woche haben Behörden vier Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Mecklenburg-Vorpommern amtlich bestätigt. Es ist damit das dritte Bundesland, in dem das Virus nachgewiesen wurde. Vieles deutet darauf hin, dass Menschen die Tierseuche eingeschleppt haben. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bittet deshalb Jäger, Biosicherheitsmaßnahmen unbedingt einzuhalten. Das Friedrich-Loeffler-Institut empfiehlt unter anderem von Jagdreisen in ASP-Risikogebiete abzusehen. Insbesondere Schweinehalter und in Schweinehaltungen Angestellte sollten dort nicht jagen und den Kontakt zu Haus- und Wildschweinen vermeiden. Indirekte Übertragungswege durch kontaminierte Materialien wie Trophäen, Fleisch, Werkzeuge, Kleidungsstücke oder Transportfahrzeuge aus Risikoregionen spielen eine bedeutende Rolle.

Der DJV bittet Jäger, bundesweit folgende Hinweise zu befolgen:

  1. Jagdreisen in die betroffenen Regionen im In- und Ausland unterlassen.
  2. In jedem Fall Biosicherheitsmaßnahmen bei der Jagd einhalten - etwa Reinigen von Kleidung, Schuhen und Fahrzeugen, die mit Wildschweinen in Berührung gekommen sind.
  3. Fallwild, Aufbrüche, Zerwirkreste und Schwarten von Schwarzwild sollten über Tierbeseitigungsanlagen entsorgt werden.
  4. Schwarzwild im Rahmen von Gesellschaftsjagden zentral aufbrechen.
  5. Beim Transport von Schwarzwild immer auslaufsichere Wannen nutzen und diese abdecken.
  6. Jedes Stück Fallwild/Unfallwild beim Schwarzwild direkt über das Tierfund-Kataster oder beim zuständigen Veterinäramt unverzüglich melden und beproben lassen.
  7. Informieren Sie sich über ein ASP-Monitoring vor Ort und nehmen Sie unbedingt teil - geeignete Probenröhrchen und Gefäße gibt es beim zuständigen Veterinäramt.

Infos rund um die ASP gibt es online unter www.jagdverband.de/asp. Die DJV-Broschüre "Wissenswertes zur Afrikanischen Schweinepest" beantwortet zentrale Fragen, etwa: Wie lässt sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) erkennen? Was ist im Fall eines Ausbruchs zu tun? Welche Folgen bringt die Krankheit mit sich? Was kann ich gegen eine Verschleppung des Erregers tun?

Nahe der Autobahn 24 ist der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest bei Wildschweinen aufgetreten. Der Fundort im Landkreis Ludwigslust-Parchim ist 160 Kilometer entfernt vom nächsten Ausbruch. DJV fordert mehr Biosicherheit an Transitrouten und in Schweinemastbetrieben.

Gestern haben Behörden einen Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei einem Wildschwein in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen. Es ist damit das dritte Bundesland, in dem das Virus nachgewiesen wurde. Den verendeten Frischling haben Jäger in den Ruhner Bergen nahe der Autobahn 24 gefunden. Wie das Virus dorthin gelangt ist, können die zuständigen Behörden derzeit noch nicht sagen. Der nächste bekannte Ausbruch bei Wildschweinen ist 160 Kilometer entfernt. Nach Ansicht des Deutschen Jagdverbands (DJV) deutet vieles darauf hin, dass Menschen die Tierseuche eingeschleppt haben. Dies gilt auch für den ASP-Ausbruch vor zehn Tagen in einer abgeschotteten Schweinemastanlage in Mecklenburg-Vorpommern. Der DJV fordert, dass die Biosicherheit ernster genommen und strenger kontrolliert wird.

Lebensmittelreste aus Schweinefleisch beispielsweise können das hochinfektiöse ASP-Virus enthalten und weitere Tiere anstecken. Rastanlagen an Transitstrecken sollten deshalb gezäunt, Mülltonnen grundsätzlich verschlossen sein. Zudem sollten landwirtschaftliche Betriebe mit Schweinehaltung verstärkt auf Hygiene achten. Das Virus überlebt selbst im Schlamm eines Radkastens oder an der Kleidung über 100 Tage.

Deutschlandweit gibt es bereits mehr als 2.800 nachgewiesene ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen – Tendenz steigend. Gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband und Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer fordert der DJV ein konsequenteres Vorgehen gegen die Seuche. Trotz guter Ansätze müssten die Behörden von Bund, Ländern und Landkreisen enger zusammenarbeiten. Die gemeinsamen Positionen der drei Verbände sind im „Forderungspapier zum Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest“ zusammengefasst.

Weitere aktuelle Informationen zur ASP gibt es im Internet: www.jagdverband.de/asp.

Kampagne „Wild auf Wild“ kooperiert mit erfolgreichem Start-up. Über 75.000 Menschen nutzen die kostenfreie App inzwischen.

Ab sofort können Nutzer der Waldfleisch-App auf über 400 Rezepte der Kampagne „Wild auf Wild“ zugreifen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) stellt diese kostenfrei bereit. Die Gerichte sind sortiert nach Wildart und leicht nachzukochen. Jedes Rezept enthält ansprechende Fotos sowie übersichtliche Zutatenlisten und Anleitungen.

75.000 Nutzer haben die Waldfleisch-App bereits heruntergeladen. Damit ist sie die erfolgreichste App für die Direktvermarktung von Wildbret. Etwa 2.700 Jägerinnen und Jäger nutzen sie inzwischen. DJV und Landesjägerschaft Niedersachsen unterstützen das Start-up-Unternehmen. Das Waldfleisch Projekt wurde von der Jägerschaft Verden initiiert und durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert.

Die DJV-Kampagne Wild auf Wild umfasst inzwischen sechs Rezeptbroschüren, zahlreiche Accessoires für die Küche und umfangreiche digitale Inhalte. Auf der Internetseite gibt es unter anderem eine Postleitzahlensuche für Restaurants und Wildbret-Anbieter.

Weitere Informationen:

Waldfleisch.de

Waldfleisch-App für Apple-Geräte

Waldfleisch-App für Android-Geräte

Jetzt über 2.500 tote Wildschweine: Verbände legen gemeinsames ASP-Forderungspapier vor. Einheitliches Vorgehen von Bund, Ländern und Kreisen ist notwendig. Brandenburg und Sachsen brauchen dringend Unterstützung.

Seit gestern gibt es mehr als 2.500 nachgewiesene Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen – Tendenz steigend. Deutscher Bauernverband (DBV), Deutscher Jagdverband (DJV) und Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE) fordern von Bund und Ländern ein konsequenteres Vorgehen gegen die Ausbreitung der Seuche. Trotz guter Ansätze besteht für eine erfolgreiche Zurückdrängung der ASP noch erheblicher Verbesserungsbedarf. Die gemeinsamen Positionen der drei Verbände sind im „Forderungspapier zum Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest“ zusammengefasst.

Aus Sicht des DBV-Veredlungspräsidenten und Präsidenten des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Hubertus Beringmeier, tragen bislang die Bundesländer Brandenburg und Sachsen die wesentliche Verantwortung für die Eindämmung in Deutschland und Westeuropa praktisch allein: „Die Bekämpfung dieser Seuche ist eine Aufgabe von nationaler Tragweite. Der Bund sowie das Bundeslandwirtschaftsministerium müssen sich dringend stärker einbringen.“ DJV-Präsident Dr. Volker Böhning ergänzt: „Die ASP muss endlich energisch eingedämmt werden. Dazu braucht es dringend einheitliche Standards, die Bund, Länder und Kreise gemeinsam verantworten und umsetzen.“ 

Aktuelle Auswertung des Tierfund-Katasters zeigt: Fast die Hälfte der Kollisionen gibt es von Oktober bis Dezember. Ein Rothirsch wird dann schnell zum Elefanten.

Achtung Wildwechsel: Von Oktober bis Dezember passieren 40 Prozent der jährlichen Unfälle mit dem Wildschwein. Bei Dam- und Rothirsch sind es sogar 46 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommen Wissenschaftler der Universität Kiel, die über 29.000 Daten aus dem Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) ausgewertet haben. Verkehrsteilnehmer haben diese von April 2019 bis März 2021 gemeldet. Der Deutsche Jagdverband (DJV) appelliert an Autofahrer, besonders in der Dämmerung vorsichtig zu fahren – dann sind besonders viele Tiere unterwegs. Die Zeitumstellung am Wochenende erhöht deshalb das Wildunfallrisiko.

Große Säugetiere können schwere Unfälle verursachen. Der Zusammenstoß mit einem rund 200 Kilogramm schweren Rothirsch bei Tempo 60 hat in etwa den Effekt, als würde sich ein 5 Tonnen schwerer Elefant unsanft auf die Motorhaube setzen. Ein 80-Kilo-Wildschwein entspricht bereits einem Nashorn. Selbst ein nur 25 Kilogramm schweres Reh entwickelt eine Wucht, die einem ausgewachsenen Büffel entspricht.

Was, wenn die Trophäenjagd verboten würde? Der südafrikanische Regisseur Phil Hattingh begleitet eine Namibierin durch ihr Heimatland. Sie treffen Wissenschaftler, NGOs und Dorfbewohner. CIC und DJV zeigen den Film in Kürze.

Im November 2020 hat Bündnis 90/Die Grünen ein neues Grundsatzprogramm verabschiedet. Darin enthalten: Die Forderung nach einem effektiven Ende von "Trophäenjagd". Mit dieser beschäftigt sich eine 50-minütige, deutschsprachige Doku. Der Film zeigt die Namibierin Naita Hishoono, Direktorin des Namibischen Instituts für Demokratie (NID), auf einer zweiwöchigen Reise. Sie trifft Menschen, die von der Jagd durch ausländische Gäste leben. Sie spricht mit Wissenschaftlern und zeigt, was ein Jagdverbot für Land und Leute bedeuten würde. Der Internationale Jagdrat (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) stellen den Film des südafrikanischen Regisseurs Phil Hattingh (SouthernXFilms) kommenden Freitag der Öffentlichkeit vor.

"Grüne Fakten über grüne Ignoranz" lässt Menschen zu Wort kommen, die täglich mit Elefant, Löwe & Co. leben. Der Film beantwortet die Frage, ob Fototourismus die Jagd ersetzen kann. Angesprochen auf ein drohendes Ausbleiben von Jagdgästen sagt Maxi Pia Louis, Direktorin von NACSO, dem Dachverband der namibischen Naturschutzgebiete: "Wir Afrikaner leben von der Jagd. Wenn man sie abschafft, nimmt man den Menschen ihre Lebensgrundlage. Man tötet sie." Der Wissenschaftler und Direktor der Namibischen Umweltkammer (NCE), Dr. Chris Brown, wendet sich direkt an Deutschlands Grüne: "Seid Ihr an gesunden Wildbeständen in Afrika interessiert? Interessiert Ihr Euch für die Menschen Afrika, die mit ihren Wildtieren leben? Wenn Ihr das mit "Ja" beantwortet, dann ist der Versuch die Jagd abzuschaffen, der falsche Weg."

Veröffentlicht wird der Film am Freitag, 29. Oktober, um 20.00 Uhr auf dem DJV-YouTube-Kanal.

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