Kleiner Wald-Knigge
Ob Fahrradfahrer, Reiter oder Wanderer: Für viele Menschen ist der Wald ein Erholungs- und Erlebnisgebiet. Für viele Pflanzen und Tiere hingegen ist er Lebensraum und Rückzugsort. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bittet Waldbesucher daher um Rücksichtnahme und gibt Tipps für einen naturverträglichen Aufenthalt im Grünen.
„Jeder kann sich im Wald erholen. Wir sind dort nur zu Gast im Wohnzimmer vieler Wildtiere. Entsprechend sollten wir uns verhalten“, sagt Detlef Zacharias, zuständig für Tierschutz im DJV-Präsidium. Erholungssuchenden oder Freizeitsportlern rät der DJV, auf Waldwegen zu bleiben. Wildtiere nehmen Menschen auf Wegen auch in nächster Nähe nicht als Gefahr wahr, haben Wissenschaftler herausgefunden. Hunde sollten auf Ruf oder Pfiff zurückkommen - ein Reh, das unvermittelt den Waldweg quert, weckt schnell den Jagdinstinkt. Über eine mögliche Leinenpflicht informiert das örtliche Ordnungsamt. Für Mountainbiker oder Reiter gibt es oftmals ausgeschilderte Routen. Infos zu diesen gibt es beim zuständigen Tourismusverband.
Autos und Motorräder sind in den meisten Wäldern verboten. Sie sollten nur auf ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden. Das hat seinen guten Grund: Heiße Katalysatoren können trockenes Gras schnell entzünden. Im Sommer ist die Waldbrandgefahr besonders hoch. Zwar ist Grillen an speziell ausgewiesenen Flächen gestattet. Bei anhaltender Trockenheit gilt allerdings ein Verbot von offenem Feuer, letztendlich sogar ein Betretungsverbot.
Ob Zigarettenstummel, zurückgelassener Unrat oder Sperrmüll – Abfall hat im Wald nichts zu suchen und sollte mitgenommen werden. Bereits kleinste Glasscherben oder Drähte können Lebensgefahr für Waldbewohner bedeuten. Hochsitze und Holzstapel sollten aus Sicherheitsgründen nicht erklommen werden. Beeren, Pilze und Kräuter können für den Eigenbedarf gesammelt werden. Um Krankheiten wie dem Fuchsbandwurm vorzubeugen, sollten die Naturgüter gründlich gewaschen werden.