(Quelle: Kauer/DJV)

Nachhaltigkeitsprinzip

Nicht nur unsere Nahrung, auch das Smartphone hat seinen Ursprung im Abbau von natürlichen Ressourcen. Lernort Natur schärft die Sinne für den Ursprung der Dinge unseres Alltags.

Elemente nachhaltigen Handelns
Elemente nachhaltigen Handelns (Quelle: Kitaki/ Wikipedia CC)

Das Fällen eines Baumes oder das Schlachten eines Tieres war vor wenigen Jahrzehnten alltäglich und in der Gesellschaft anerkannt. Mit der Industrialisierung haben sich die gesellschaftlichen Grundlagen verändert. Der Ursprung vieler Gebrauchsgegenstände ist manchen Kindern nicht mehr bewusst – weil nicht mehr allgegenwärtig: Die Wurst kommt aus der Kühltruhe, das Handy aus dem Shop. Die heranwachsende Generation verbindet damit nicht mehr die Aufzucht eines Tieres oder den Abbau natürlicher Bodenschätze.

Haben unsere Kinder den Zugang zu ihrer natürlichen Umwelt verloren? Und wenn ja, welche Vorstellungen und Ideen prägen ihr Naturbild?

Jugendreport Natur deckt Naturbeziehung auf

Dr. Rainer Brämer vom Institut für Erziehungswissenschaften der Uni Marburg befragte für den Jugendreport Natur. 500 Kinder und Jugendliche im Ruhrgebiet und Sauerland über ihre Einstellung zu Wald und Natur. Mehr als 80 Prozent der Jugendlichen bekannten sich dazu, ohne Wald und Natur nicht leben zu können. Die Heranwachsenden sahen sich als Helfer des Waldes. So stimmten 96 % der Befragten der Aussage zu, dass „Bäume pflanzen“ eine „wichtige Tätigkeit für uns alle” sei. Weitere Spitzenplätze in der Zustimmungsrate belegten die Tätigkeiten „den Wald aufräumen” und „im Winter Vögel füttern”.

Bambi-Syndrom nützt nichts

Wenn Jugendliche etwas für die Natur tun wollen, verbinden sie damit die Vorstellung einem hilflosen Wesen zu helfen. Der Gedanke an Fauna und Flora lässt in Heranwachsenden Pflegeinstinkte erwachen, die oft auch von den Medien verbreitet werden. Das Wild gerät in die Rolle des süßen „Bambis” aus dem Zeichentrickfilm.

Bei dieser Verniedlichung von Wildtieren bekommt der Mensch eine eindeutig negative Rolle: „Der Mensch ist der größte Feind der Natur”. Drei Viertel der Teilnehmer des Jugendreports Natur bekennen sich zu dieser These. Forstliche und jagdliche Aktivitäten werden überwiegend als naturschädlich gesehen. Die Reaktionen sind nicht sachlich, sondern gefühlsbetont. Dr. Brämer sieht die jungen Menschen in einer „Kunstwelt” eingebettet, in der „das Bewusstsein der Abhängigkeit und Angewiesenheit auf die Natur weitgehend verloren gegangen ist”.

Ihr eigenes Eindringen in die Natur empfanden die Befragten sogar als schuldhaft. Fast 80 Prozent hielten Verbostschilder im Wald für nützlich. Alles was Jugendliche im Wald gern machen, erhielt damit in ihrer eigenen Vorstellung das Prädikat „schädlich”.

Mit den Jägern macht Nachhaltigkeit Schule

Nachhaltigkeit bedeutet, die Natur in unserer Kulturlandschaft nicht auszubeuten, sondern sie rücksichtsvoll zu nutzen. Das Prinzip der Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt von Lernort Natur. Beim Reviergang mit den Jägerinnen und Jägern vermitteln spielerische Expeditionen im Wald die Zusammenhänge in der Natur.

Sehen, riechen, fühlen, hören, schmecken: Sich selbst und seine Umwelt wahrnehmen. Der „Abenteuer-Spielplatz” Natur hat hier viel zu bieten: Futterverstecke von Feldhasen anlegen oder mit den Augen des Wildschweins den Wald entdecken. Spiele und Aktionen im Rahmen von Lernort Natur zeigen Schülern und Lehrern, wie viel Spaß ein Tag im Freien bringen kann. Ganz ohne Computer, dafür mit viel Bewegung und einer ordentlichen Portion frischer Luft.

Kind mit LupeWer die Natur und die Zusammenhänge in ihr nicht kennt, dem fällt es schwer sie zu schützen und zu erhalten. Lernort Natur bietet eine Lösung: Erlebnisorientiertes Lernen mit allen Sinnen, damit die Natur für Kinder und Jugendliche greifbar wird.