Neuer Rekord: Jäger erlegen 856.000 Wildschweine
Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat die vorläufige Jagdstatistik für Wildschweine ausgewertet und eine erste Hochrechnung für Deutschland gemacht. Demnach haben die Jäger in Deutschland etwa 856.000 Wildschweine im Jagdjahr 2019/20 (1.April bis 31. März) erlegt. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast hundert Jahren. Die endgültigen Zahlen liegen im Dezember vor.
Gegenüber dem Vorjahr liegt die Steigerung bei etwa 45 Prozent. In der Saison 2017/18 wurde der bis dato höchste Wert von rund 838.000 erlegten Wildschweinen erreicht. Vor dem Hintergrund der ersten Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Deutschland begrüßt DJV-Präsident Dr. Volker Böhning diese Entwicklung: "Wir Jäger leisten einen erheblichen Beitrag, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern." Es gelte, insbesondere junge Wildschweine weiterhin intensiv zu bejagen, da sie maßgeblich zur Fortpflanzung beitragen. Ohne Jagd könnten Wildschweine ihren Bestand jährlich mehr als verdreifachen.
Verbraucherinnen und Verbraucher sind laut DJV gerade jetzt gefragt, mehr Wildbret zu essen. Denn Jägerinnen und Jäger in Deutschland haben den Auftrag, Wildschweine intensiv zu bejagen - sie liefern damit ein hochwertiges Lebensmittel. Ohnehin essen die Deutschen am liebsten Wildschwein: Über 14.100 Tonnen Fleisch haben sie im Jagdjahr 2018/19 verzehrt. Laut einer aktuellen Imagebefragung im Auftrag des DJV vom Frühjahr 2020 halten 84 Prozent der Deutschen heimisches Wildbret für gesund und natürlich. Das sind ein Fünftel mehr Menschen als 1999. Der Dachverband der Jäger weist darauf hin, dass das ASP-Virus nur Haus- und Wildschweinen schaden kann. Für Haustiere und Menschen ist es ungefährlich.