Meine erste Drückjagd - Ein unvergessliches Erlebnis
Am Donnerstag um 5.50 Uhr, eingehüllt von der morgendlichen Dunkelheit, lief ich zum ausgemachten Treffpunkt. Dort holte mich Torsten mit dem Auto ab und wir fuhren gemeinsam raus. Nach der Ankunft meldeten wir uns erst einmal an. Die Wärme des Feuers lies die eisige Kälte fast vergessen. Langsam wurde es auch etwas heller. Nach einer kurzen Einweisung und der Einteilung der Treibergruppen fuhren wir zum ausgewählten Gebiet. Die Hunde sind sehr aufgeregt gewesen und konnten es kaum erwarten die Wildtiere aufzuspüren. Wir stellten uns alle in einer Reihe zu einer Kette auf. Zuerst wurden die Hunde losgemacht. Wie Raketen schossen sie nach vorn ins Dickicht. Hochmotiviert, aber immer noch schlaftrunken, lief ich schnellen Schrittes durch den Wald. Es ging wortwörtlich über Stock und Stein. Immer wieder blieb ich an Brombeersträuchern hängen. Aber das war kein Hindernis - weiter ging es. Durch die Bewegung war die Kälte kaum noch zu spüren. Nach einiger Zeit schlugen die Hunde an. Die Hundeführer schauten sofort auf ihr GPS-Gerät. Darüber können sie verfolgen in wie vielen Metern Entfernung sich die Hunde befinden. Wir vermuteten, dass sie ein Wildschwein entdeckt hatten. Nach ein paar Stunden wurden meine Füße etwas träge. Ob wohl schon was erlegt wurde, überlegte ich. Während des Treibens kam ich in den Genuss zwei Rehe erblicken zu können. Um 12.30 Uhr war die Drückjagd dann beendet. Zurück am Ausgangspunkt - zeigte Torsten mir seine Jagdwaffe und erklärte wie sie aufgebaut ist, welche Munition er verwendet und wie sie funktioniert. Das fand ich sehr spannend! Danach gab es eine kleine Stärkung und die Wärme des Lagerfeuers. Besonders schön fand ich am Ende die kleine Zeremonie zu Ehren des Tieres. Erlegt wurden Wildschweine, Rehe und ein Fuchs. Wir sind danach noch zu einer Kühlkammer in der Nähe gefahren. Dort wurde mir viel über die Verarbeitung von Wildbret erzählt. Auch ein super spannendes Thema! Es war ein wunderschöner und erlebnisreicher Tag, der noch mehr Interesse in mir geweckt hat! Das Erlebnis hat mich darin bestärkt, meinem Nachnamen gerecht zu werden und den Jagdschein in Angriff zu nehmen. Lisa Jäger