Ist Großwildjagd nicht ein Relikt aus der Kolonialzeit?
Die Jagd im Ausland hat heute mit der Jagd in Kolonialzeiten nichts mehr zu tun - sie ist nachhaltig und folgt Gesetzen. Jäger sind Gäste der einheimischen Jagdrechtsinhaber, genau wie hierzulande. "Kolonialistisch" sind jedoch Forderungen nach Jagdverboten: 50 Vertreter aus Südafrika warfen der Parteispitze von Bündnis 90/Die Grünen Neokolonialismus vor, nachdem die Partei ein Ende der Trophäenjagd gefordert hatte. Die Unterzeichner beklagen, dass westliche Tierrechtsorganisationen und Politiker souveränen Staaten im Ausland (und ganz besonders in Afrika) vorschreiben wollen, wie sie Naturschutz betreiben und Wildbestände managen sollen. Ebenso absurd ist die Vorstellung, dass namibische Aktivisten das Management von Wildschweinen oder Hirschen in Deutschland bestimmen wollen. Auch hierzulande nehmen Gäste, etwa aus den Niederlanden oder Dänemark, gegen Bezahlung an Jagden teil. Vor allem Bundes- und Landesforsten bieten bezahlte Plätze an. Die weitaus größte Zahl erlegter Wildtiere in Afrika stellen übrigens Antilopen dar. Sie haben ähnlichen Einfluss auf Lebensräume wie hierzulande Hirsch und Reh.
Emmanuel Koro, südafrikanischer Journalist, formuliert den negativen Einfluss westlicher Aktivisten so: "Die Anti-Jagd- und Tierrechtsszene stellt eine größere Gefahr für Wildtiere dar als Wilderer. Afrikanische Wildtiere sind leider nach wie vor der Geldautomat der Tierrechtsgruppen. Sie profitieren von Spendenkampagnen zum Verbot des Handels mit Wildtieren, während afrikanische Menschen und Wildtiere unter Armut und Wilderei leiden."
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