Hubertus: die Botschaft hinter der Legende
Am 3. November feiern Jägerinnen und Jäger den Hubertustag in Gedenken an den Schutzheiligen für Jäger, Hunde, Natur und Umwelt. Hubertus von Lüttich lebte im 7. Jahrhundert und war zunächst kein gutes Vorbild: Nach dem Tod seiner Frau soll er Gott und der Welt entsagt und die Jagd in den Wäldern der Ardennen wild und rücksichtslos ausgeübt haben. Als er an einem Feiertag einen Hirsch in die Enge getrieben hatte, entflammte plötzlich ein Kreuz zwischen dessen Geweihstangen. Hubertus fiel ehrfürchtig auf die Knie und gelobte Besserung. Die Legende mahnt Jägerinnen und Jäger, achtsam und respektvoll mit Wildtieren und Natur umzugehen. Diese Grundhaltung ist eng verknüpft mit dem heutigen Verständnis von Waidgerechtigkeit. Sie umschließt Tier- und Umweltschutz sowie Respekt gegenüber Mitmenschen.
Jägerinnen und Jäger sind verpflichtet, Tieren vermeidbare Schmerzen zu ersparen. Ein nachhaltiger Umgang mit der Natur gehört ebenso zur Waidgerechtigkeit wie ein umsichtiges Verhalten gegenüber anderen Jägern und der Bevölkerung. Für Jäger ist Waidgerechtigkeit oberstes Gebot, das auch in Jagdgesetzen Niederschlag findet. Wer dagegen verstößt, hat den Sinn der Jagd nicht verstanden und muss mit strengen Strafen rechnen. Das kann bis zum Entzug des Jagdscheines führen. Bevor sie diesen überhaupt bekommen, müssen Jägerinnen und Jäger in Deutschland durchschnittlich 150 Stunden büffeln und eine umfangreiche staatliche Prüfung ablegen.
Jägerinnen und Jäger leben Waidgerechtigkeit tagtäglich. Sie verbringen zum Beispiel 40 Stunden pro Woche im Revier und investieren aus eigener Tasche jährlich 130 Millionen Euro für Biotoppflege und Artenschutz. Hinzu kommen knapp 330 Millionen Euro für die Prävention von Wildschäden in Wald und Feld. Bei Wildunfällen sind sie erste Ansprechpartner und suchen mit ihren Hunden verletzte Tiere.