Wildtiernachwuchs schützen
Im Frühjahr werden Feld, Wiese und Wald zur wilden Kinderstube. Wildschweine, Feldhasen oder Stockenten bringen bereits jetzt ihren Nachwuchs zur Welt. Sie gehören zu den Nestflüchtern: Ihre Jungen kommen mit voll entwickelten Sinnen zur Welt. Da sie keine Höhle haben wie Fuchs oder Kaninchen, sind sie der Witterung ausgesetzt. Durchweichte Böden und beständige Niederschläge machen dem ersten Jungtiernachwuchs dieses Jahr besonders zu schaffen: Fell oder Federn verkleben, isolieren schlecht und Krankheiten haben leichtes Spiel. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bittet daher um besondere Rücksichtnahme in Wald und Flur.
Alleinsein ist wichtig fürs Überleben
„Wer auf den Wegen bleibt, vermeidet so am besten Stress in der Kinderstube Natur“, so DJV-Präsidiumsmitglied Detlef Zacharias. Ein vermeintlich hilfloses Jungtier sollte aber auf keinen Fall einfach mitgenommen werden. Die Eltern bewachen ihren gut getarnten und fast geruchlosen Nachwuchs aus sicherer Entfernung, um keine Fressfeinde anzulocken. Wer Jungtiere berührt, kann sie zu Waisen machen.
Wildtiere am besten mit dem Fernglas beobachten
Der DJV rät Naturfreunden, Abstand zu halten und Wildtiere aus sicherer Entfernung mit dem Fernglas zu beobachten. Besondere Vorsicht ist bei Wildschweinen mit Frischlingen geboten. Muttertiere verteidigen ihre Jungen vehement – das kann für Mensch und Hund gefährlich werden. Hunde sollten beim Ausflug in die Natur im Einflussbereich ihrer Besitzer bleiben. Vielerorts gilt während der Brut- und Setzzeit zudem eine Leinenpflicht – und das bis Mitte Juli.
Kaninchen, Feldmäuse oder Füchse sind übrigens weniger abhängig von der Witterung: Ihr Nachwuchs kommt in einer unterirdischen Höhle zur Welt. Als sogenannte Nesthocker kommen die Jungtiere zumeist nackt und blind zur Welt. Erst nach einigen Wochen sind sie fähig und bereit, den Elterntieren nach draußen zu folgen.
Einen kostenfreien Radiobeitrag gibt es hier.