Lebensräume vernetzen für die Artenvielfalt
Die Delegierten auf dem Bundesjägertag 2024 fordern mehr Anstrengungen für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt durch Verbesserung und Wiedervernetzung von Lebensräumen. Auf der Tagung des Deutschen Jagdverbands (DJV) in Mainz haben sie heute zwei Positionspapiere verabschiedet, die konkrete Maßnahmen für den Schutz von Arten wie Rothirsch, Rebhuhn und Feldhase enthalten.
Für den Rothirsch ist die Lage inzwischen prekär: Verkehrswege, Siedlungen und staatlich verordnete Rotwildgebiete verhindern derzeit, dass Tiere ausreichend wandern können. Die Folge ist Inzucht, Wissenschaftler haben bereits genetisch bedingte Missbildungen wie verkürzte Unterkiefer in drei Bundesländern nachgewiesen. Dringend notwendig sind deshalb mehr Querungshilfen über Verkehrswege sowie eine Auflösung der Rotwildgebiete. Der DJV fordert die Finanzierung von bis zu 100 Querungshilfen bis 2030 über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK).
Arten des Offenlands wie Rebhuhn, Feldhase oder Feldlerche leiden am Verlust von Lebensraum und am negativen Einfluss durch Raubsäuger. Die Delegierten auf dem Bundesjägertag haben in einem zweiten Positionspapier deshalb die verpflichtende Anlage und den Erhalt von Brachflächen gefordert, da sie für viele Arten einen Ganzjahreslebensraum und Nahrung bieten. Allerdings müssen Ausgleichszahlungen für verpflichtende Brachflächen mindestens kostendeckend für die Landwirte sein und bürokratische Hürden müssen fallen. Bund und Länder sind zudem aufgefordert, sich zur Jagd auf Fuchs, Waschbär und andere Raubsäuger als Instrument für den Artenschutz zu bekennen. Insbesondere die Fangjagd ist effektiv, um den negativen Einfluss dieser dämmerungs- und nachtaktiven Arten zu minimieren.
Die beiden Positionspapiere gibt es hier zum Herunterladen.