Totfunde sollen dokumentiert werden
Jahr für Jahr sterben tausende Wildtiere auf den Straßen in Schleswig-Holstein. Dank der engagierten Jägerinnen und Jäger hat man einen guten Überblick darüber, wie viele Rehe, Hirsche und Wildschweine ihr Leben auf der Straße lassen. Bei allen übrigen Wildtieren, wie Hase, Igel und Marder weiß man sehr wenig. Beispielsweise starben 40% der tot gefundenen Seeadler in Schleswig-Holstein bei der Kollision mit Windenergieanlagen oder der Bahn. Doch wie sieht es mit den übrigen Greifvögeln und anderen Wildtieren aus? Hier gilt es Wissenslücken zu schließen.
Abhilfe soll das neue Totfundkataster schaffen. Das System dient dabei nicht nur der Erfassung von Unfällen mit Wild. Auch seltene Arten oder Arten, über die aufgrund schwieriger Erfassbarkeit nur unzureichende Daten vorliegen, können nun von jedermann erfasst und dokumentiert werden. Man muss sich hierzu einfach unter www.totfund-kataster.de einmalig registrieren und anschließend kann man seine Funde eintragen. Dank einer Kooperation mit der Dumrath & Fassnacht KG wurde auch ein Totfund-App entwickelt, welches die mobile Dateieingabe über das iPhone ermöglicht.
„Für unsere Arbeit ist es von großer Bedeutung, dass über die Totfunde Verbreitungskarten ergänzt und Maßnahmen zur Minderung dieser Wildtierverluste entwickelt werden können“, sagte Dr. Klaus-Hinnerk Baasch, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein. „Wir haben damit die Möglichkeit zu ermitteln, an welchen Stellen es häufig zu Totfunden kommt und können diese Informationen dann frühzeitig in die Verkehrswegeplanung des Landes einbringen“, so Baasch.
Seit dem Start des so genannten Totfundkatasters konnten bereits mehr als 10.000 Totfunde – vor allem Wildunfälle – aufgenommen werden. Nur gilt es, diese Datenbasis in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren kontinuierlich auch mit Meldungen aus der breiten Bevölkerung zu verbessern.
Icon der Totfund-App des LJV Schleswig-Holstein (Screenshot: LJV Schleswig-Holstein)
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