Jäger tötet Bekannten bei Wildschweinjagd
Eine Wildschweinjagd zu später Stunde hat nahe Weikersheim (Main-Tauber-Kreis) ein tödliches Ende für einen 44-Jährigen genommen. Ein 74 Jahre alter Jäger hatte seinen Bekannten am Sonntag mit einem Schuss getroffen. Er starb wohl sofort, wie die Polizei Heilbronn und die Staatsanwaltschaft Ellwangen am Montag mitteilten. Das Opfer habe die Wildschweine aus einem Maisfeld auf eine freie Fläche treiben wollen, als er von dem Schuss getroffen wurde. Das Gewehr des Schützen wurde beschlagnahmt. Die Polizei geht von einem „tragischen Unglücksfall“ aus, wie ein Sprecher sagte.
Die Kriminalpolizei nahm nach dem Vorfall Ermittlungen auf. Zum genauen Hergang machten die Behörden jedoch vorerst keine Angaben.
Offen war ebenfalls zunächst, ob noch weitere Menschen an der Jagd beteiligt waren. Wegen der Dunkelheit und der Höhe der Maispflanzen habe schlechte Sicht geherrscht, sagte ein Polizeisprecher. Deshalb sei das Opfer auch zunächst nicht gefunden worden. Ein Polizeihubschrauber wurde eingesetzt, um den 44-Jährigen im Feld auszumachen.
Bei der Maisjagd seien grundsätzlich mehrere Waidmänner beteiligt, da man mit großer Vorsicht an dieses Vorhaben herangehen müsse, erklärte Erhard Jauch vom Landesjagdverband am Montag. Tödliche Jagdunfälle seien zwar selten, „aber jeder ist einer zu viel“. Es gebe strenge Sicherheitsmaßnahmen bei der Jagd. Schüsse „in den Mais“ abzugeben sei sogar verboten, mahnte Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband. Bei einem Verstoß könne der Jäger von jeder weiteren Jagd ausgeschlossen werden.