Hochwasserschutz mit Augenmaß für Mensch und Natur
Im Mittelpunkt des Hochwasserschutzes steht die Sicherheit des Menschen. Das erklärt der DJV in seinem kürzlich veröffentlichten Positionspapier und betont, dass die Unversehrtheit der Hochwasserschutzanlagen gegenüber dem Arten- und Tierschutz von übergeordnetem öffentlichem Interesse ist. Zum Schutz der Bevölkerung müssen Arten bejagt werden, die mit ihrer Bautätigkeit Schäden an Hochwasserschutzanlagen anrichten. Zudem sei es wichtig, Flüssen mehr Raum zu geben, beispielsweise durch die Rücknahme von Begradigungen. Technischer Hochwasserschutz wie die Sanierung und Erhöhung von Deichen bleibt in vielen besiedelten Flussgebieten einziges umsetzbares Mittel. Notwendige Areale sollten prioritär durch Flächentausch statt Enteignung geschaffen werden.
Doch die Hochwasserfluten treffen nicht nur Menschen schwer: Ansteigende Flusspegel und großflächige Überflutungen bedeuten für betroffene Arten wie Reh und Feldhase oft Stress oder Tod. Da Wildtiere den Menschen meiden, ist eine Rettung meist nicht möglich. Denn auch das Einfangen oder Einsperren der Tiere bedeutet Stress. „Zwar bilden sich im Hochwassergebiet im Deichvorland an vielen Stellen kleine Inseln, auf die sich die Tiere retten können“, sagt DJV-Sprecher Torsten Reinwald. „Wenn Fluchttiere aber auf 150 oder 200 Meter Entfernung Menschen sehen, klettern sie nicht aufs Trockene, sondern gehen zurück in die reißenden Fluten.“
Tierschutzgerecht ist es daher, Fluchtwege für Wildtiere aus den überschwemmten Gebieten freizuhalten. Auch darauf macht der DJV in seinem Papier aufmerksam und appelliert an Spaziergänger, Deichbereiche oder noch nicht überflutete Wiesen zu räumen, damit Wildtiere sich selbstständig retten können. Schaulustige behindern die Katastrophenhilfe – für Mensch und Tier.
Deutscher Jagdverband e. V. (DJV)
Vereinigung der deutschen Landesjagdverbände für den Schutz von Wild, Jagd und Natur
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