DJV spricht Klartext zu Konflikten mit Kormoran, Biber und Wolf
Die Konferenz, die vom CDU-Europaabgeordneten Karl-Heinz Florenz geleitet wurde, bot für den DJV die Möglichkeit, die negativen ökonomischen wie ökologischen Folgen für Gesellschaft, Landwirtschaft und Biodiversität der zunehmenden Bestände von Kormoran, Biber und Wolf darzustellen. Die Entnahme von Kormoranen sei ohne die erforderliche Verwaltungsvereinfachung nicht länger im nötigen Maße zu praktizieren, um eine nachhaltige Bestandsreduzierung zu erzielen. Ähnliche Probleme gebe es auch beim Biber.
Die Prognosen zur weiteren Ausbreitung des Wolfes in Deutschland für die nächsten fünf Jahre geben Anlass zur Sorge und müssten dem zuständigen Bundesumweltministerium eigentlich schon jetzt Anlass zum Handeln geben. Dreh- und Angelpunkt ist die Definition des "Günstigen Erhaltungszustandes". Dort bestehe ganz offensichtlich eine Diskrepanz zwischen einer politisch motivierten Sichtweise und der wissenschaftlichen Sicht. Praktikablen Lösungen für Landwirte und Jäger stünden viele Organisationen und die Verwaltung ablehnend gegenüber. Die europäischen Richtlinien würden im Grunde umfassendere Lösungen zulassen, die Möglichkeiten der Richtlinien seien in Deutschland jedoch nicht ausgeschöpft.
Stimmung kippt in einigen Regionen
Darüber hinaus liege eine Ursache der bestehenden Probleme mit den genannten Arten auch in Brüssel: Die Vorgaben unüberwindbarer Hürden, wie einstimmige Beschlüsse der Mitgliedsstaaten zur Änderung der Anhänge der Naturschutzrichtlinien, verhinderten Mehrheitsentscheide. Letztlich fehle der nötige Pragmatismus, von daher dürfe man sich über eine entsprechende Verbitterung über die Politik aus Brüssel und EU-Verdrossenheit nicht wundern.
Böhning warnte davor, bei Arten wie Wolf, Biber und Kormoran den gleichen Fehler zu begehen, wie in der Vergangenheit - nur unter umgekehrten Vorzeichen. Während die Verfolgung der Arten früher beinahe zu ihrer Ausrottung geführt hätte, führe heute der überzogene Schutz zu heftigen Konflikten mit der Landbevölkerung vor Ort; die Stimmung sei in einigen Regionen bereits gekippt. Erforderlich seien Vernunft und Augenmaß, damit es zu einer dauerhaften Akzeptanz und damit zum Erhalt der Arten in Deutschland komme.