Reviergang im Winter
Die Bäume und Sträucher ruhen. Sie halten gewissermaßen ihren Winterschlaf, genauso wie einige Tiere.
Die Holzarten nach dem Laubabwurf zu unterscheiden, ist schwer. Nur die Knospen, Rinde und Blätter auf der Erde geben Auskunft, solange sie noch nicht verrottet sind.
Motorgeräusche kommen von Waldarbeitern bei der Holzernte. Mit der Ruhe ist es erst Mal vorbei. Reifes Holz, bei dem kein Zuwachs mehr zu erwarten ist und schwächeres Holz, das gutes Holz im Wachstum stört, werden entnommen. Ganze, aufgearbeitete Stämme nennt man Festmeter. Schwächeres Holz, in Meterstücke zugeschnitten und aufgestellt, heißt Raummeter. Beim Aufarbeiten fallen Äste und Zweige an, die dem Wild gute Nahrung bieten, ihre Knospen sind ein besonderer Leckerbissen.
Der erste Schnee ist für den Jäger wie ein Buch, in dem er lesen kann: Er sieht an den Fährten und Spuren, welche Wildarten und wie viele Tiere sich im Revier aufhalten. Winter mit hohen Schneelagen bedeuten oft auch Notzeiten fürs Wild. Futterstellen werden deshalb mit artgerechtem Futter befüllt. An den Fütterungen stellt sich jetzt auch das Raubwild ein, um nach Nahrung zu suchen. Iltis und der Hermelin im weißen Winterkleid können bei der Mäusejagd beobachtet werden.
Der Fuchs ist jetzt in der Paarungszeit (Ranz). Nach einer Tragzeit von 42 bis 45 Tagen wirft die Fähe (weiblicher Fuchs) vier bis acht Welpen, die behaart und blind in einem Bau geboren werden. Nach 12 bis 14 Tagen öffnen sie die Augen.
Die Rammelzeit hat für Hasen und Kaninchen begonnen. Auf schneebedeckten Flächen kann man manchmal sehen, wie sich die Hasen gegenseitig jagen. Bei Hasen gibt es drei bis vier Würfe pro Jahr (mit zwei bis vier Jungen), bei Kaninchen fünf bis sieben Würfe pro Jahr (mit vier bis sieben Jungen). Hasenjunge sind Nestflüchter und werden über der Erde geboren, Kaninchenjunge sind Nesthocker. Sie kommen nackt und blind im Bau zur Welt.