Hepatitis E

Hepatitis E (HEV) ist eine Form der Leberentzündung beim Menschen, die durch orale Aufnahme von mit Viren kontaminierten Wasser oder Fleisch verursacht wird.

Da diese Leberentzündung häufig in Südasien, Westafrika und Mittelamerika auftritt, galt sie bisher in Deutschland als reiseassoziierte Infektion. In den letzten Jahren zeigen aber wissenschaftliche Befunde, dass  Hepatitis E sowohl beim Haus- und Wildschwein auftritt und durch den Konsum von Rohfleischprodukten eine Infektionsgefahr besteht. Im Jahr 2009 wurden in Deutschland 106 HEV infizierte Menschen gemeldet, 2014 waren es schon 670 Fälle.

Im Normalfall hat eine Infektion mit Hepatitis E-Viren einen akuten Verlauf und heilt ohne Folgen aus. Meist werden keine Symptome sichtbar, manche Patienten leiden an Müdigkeit, Fieber, Oberbauchschmerzen, Gelbsucht; in Einzelfällen treten auch neurologische Beschwerden auf.

Problematisch kann eine Infektion für chronisch Leberkranke und Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel werden; bei Letztgenannten beträgt aus bisher unbekannten Gründen die durchschnittliche Todesrate sogar 25%. Bei immungeschwächten Personen (z.B. Dialyse- und AIDS-Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für chronische Verläufe. Eine Chronifizierung der Leberentzündung kann lebensbedrohlich sein.

In verschiedenen Regionen Deutschlands wurde HEV sowohl in Hausschwein- als auch Wildschweinbeständen nachgewiesen. Daher birgt der Konsum von Rohfleischprodukten ein Infektionsrisiko. Um eine Ansteckungsgefahr zu minimieren, sollten beim Aufbrechen und Zerwirken Einweghandschuhe benützt werden.

 

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