Steinmarder auf Wohnungssuche
Ab Anfang März suchen Steinmarder nach einem geeigneten Unterschlupf zur Aufzucht ihrer Jungen. Warme Dachböden oder die trockene Gartenlaube bieten einen idealen Standort. Für den Bau der Nester nutzen die Kulturfolger oftmals Steinwolle, Karton oder Fleecestoffe - und beschädigen Motorräume von Autos ebenso wie die Dachdämmung. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hilft dabei, wilde Situationen in Haus und Garten zu meistern.
Geschickt wie Eichhörnchen erklimmen Steinmarder Fassaden und Bäume. Sie sind jedoch größer und werden bis zu 50 Zentimeter lang. Wer begrünte Mauern und Bäume am Haus liebt, darf sich nicht wundern, wenn der Marder als neuer Untermieter einzieht. Er kann bis zu drei Meter aus dem Stand springen - an das Haus ragende Äste sollten daher entfernt werden. Kleinste Schlupflöcher und lose Dachziegel reichen für ihn, um auf den Dachboden zu gelangen. Einmal eingezogen, macht es sich der Steinmarder gemütlich: Nächtlicher Lärm und Gestank durch Essensreste wie Aas oder Eierschalen sowie Kot sind bezeichnend für ihn. Mögliche Zugänge sollten von einer Fachfirma verschlossen werden. Das neue DJV-Video und die Broschüre "Wildtiere in der Stadt" geben weitere praktische Tipps zum Umgang mit dem unerwünschten Besucher.
DJV-Video "Wildtiere in der Stadt - Der Steinmarder"
Zirka sechs Wochen stillt das Weibchen die drei bis vier Jungen. Achtung: In dieser Zeit reagieren Marder besonders aggressiv. Mit acht Wochen verlassen die Jungen erstmals das Versteck. Insbesondere zur Paarungszeit ab Juni zieht es den Marder in die Motorräume der Autos, dort markiert er sein Revier. Auf den Geruch vermeintlicher Rivalen reagiert er mit Beißattacken. Zerstörte Kabel, Kratzer und Kot auf dem Lack sind nicht nur ärgerlich, sondern oftmals teuer. Seit den 1980er Jahren treten Schäden an Autos durch Steinmarder vermehrt auf. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gibt für das Jahr 2014 Kaskoschäden von insgesamt 64 Millionen Euro an, zwei Prozentpunkte mehr als im Jahr davor. 2014 biss der Marder rund 216.000-mal zu.