(Quelle: Kauer/DJV)

Umweltminister müssen konsequentes Wolfsmanagement auf den Weg bringen

8. Mai 2019 (AFN) Berlin

Landnutzer sehen bisherige Wolfspolitik als gescheitert an

Das Aktionsbündnis Forum Natur fordert eine Zonierung beim Management des Wolfes.
Das Aktionsbündnis Forum Natur fordert eine Zonierung beim Management des Wolfes. (Quelle: Rolfes/DJV)

Nach realistischen Schätzungen leben bereits jetzt zwischen 1.000 und 1.300 Wölfe in Deutschland, eine Verdopplung innerhalb von drei Jahren ist anzunehmen. Die Probleme mit dem Wolf nehmen mit seiner Ausbreitung in Deutschland stetig zu. Das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) sowie die Verbände der Halter von Weidetieren fordern deshalb anlässlich der Konferenz der Umweltminister von Bund und Ländern in Hamburg den Einstieg in ein geregeltes Management für den Wolf. „Zur Akzeptanz des Wolfes bei unseren Mitgliedsbetrieben ist ein aktives Wolfsmanagement wichtig, wobei eine notwendige Entnahme dabei nur über den jeweiligen Jagdausübungsberechtigten erfolgen kann. Ohne ein gezieltes Eingreifen ist sowohl die Haltung von Rindern, Schafen, Ziegen, Pferden und landwirtschaftlichen Wildtieren als auch die Akzeptanz der Menschen im ländlichen Raum für den Wolf in Frage gestellt“, so Max Frhr. von Elverfeldt, Vorsitzender des AFN.


Die Umweltministerien von Bund und Ländern sollten deshalb den vom AFN vorgelegten Handlungsleitfaden berücksichtigen. Demnach soll es in Deutschland künftig auch Wolfausschlussareale geben, in denen territoriale Rudel nicht geduldet werden. Dies sind beispielsweise Deiche, alpine Regionen oder urbane Gebiete. Das AFN fordert eine aktive Bestandsregulierung des Wolfes auf den Weg zu bringen. „Die bisherige Wolfspolitik bestand im Wesentlichen darin, Probleme mit dem Wolf zu verharmlosen, die Bestände des Wolfes kleinzureden und die Weidetierhalter mit vermeintlich sicheren Herdenschutzmaßnahmen und Ausgleichszahlungen hinzuhalten. Diese Politik ist gescheitert und von der Realität überholt“, so Elverfeldt.


Das Aktionsbündnis Forum Natur vertritt mit den in ihm zusammengeschlossenen Verbänden rund 6 Millionen Menschen im ländlichen Raum und arbeitet mit den Haltern von Schafen, Ziegen, Rindern, Pferden und landwirtschaftlichen Wildtieren zusammen. Gemeinsam setzen sich die Verbände für eine stärkere Wahrnehmung des ländlichen Raumes durch Gesellschaft und Politik ein. Sie vertreten die Interessen der dort lebenden und arbeitenden Menschen, die als Eigentümer, Pächter oder Bewirtschafter die Natur erhalten und die Zukunft gestalten.


Das Managementkonzept ist auf der Internetseite des Aktionsbündnisses Forum Natur herunterladbar.

30. 4. 2019, Berlin/Magdeburg

Wolf breitet sich rasant aus

Bisher unveröffentlichte Zahlen aus Sachsen-Anhalt: Jäger haben 2018 in der Hälfte der Reviere bereits Wölfe gesichtet - eine Steigerung um 260 Prozent gegenüber 2014. Bundesweit leben bereits mehr als 1.000 Wölfe, innerhalb von drei Jahren wird sich diese Zahl verdoppeln.

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