Von Aalrute bis Zylinderverschluss
Die Jägersprache trägt ihren Namen eigentlich unverdient, denn strenggenommen ist sie gar keine Sprache, denn sie verfügt über kein eigenes grammatisches System. Die Besonderheit der Jägersprache beschränkt sich auf Phrasen und ihren Wortschatz - immerhin rund 13.000 Wörter. Manche Experten sprechen sogar von über 30.000. Gar nicht so leicht, da einen Überblick zu behalten.
Die leidenschaftliche Jägerin und gelernte Fotografin Julia Numßen schreibt seit vielen Jahren als Redakteurin für diverse renommierte Jagdmagazine. Sie ist mit der Jägersprache aufgewachsen und geht seit Jahrzehnten auf die Jagd. Auch als Autorin hat sie sich bereits einen Namen gemacht. Ihr neues Werk ist weniger ein Sachbuch, sondern viel mehr ein Glossar. Es soll helfen, die bildhafte, komplexe und manchmal auch leider unverständlichen (Fach-) Begriffe der Jägersprache zu verstehen. Von A, wie "Aalrute", bis Z, wie "Zylinderverschluss": Fachbegriffe, wie auch alter Wortschatz finden dort ihre alphabetisch-geordnete Beachtung – modern, übersichtlich und kompakt. Ausführliche Erklärungen zu einzelnen Begriffen, vor allem im Bereich der Wildtiere, und detaillierte Illustrationen machen das Handbuch interessant und auch für Laien verständlich.
Ein weiterer Pluspunkt: Auf den letzten Seiten befindet sich eine Auflistung der gängigsten Jagdbegriffe und deren Übersetzung ins Englische – doch leider etwas zu kurz. Die Rubrik "Global Hunting" darf gerne größer ausfallen. Ein kleines aber verkraftbares Defizit.
Das DJV-Urteil: Das kleine Büchlein mit seinen 191 Seiten und kompakten Ausmaßen ist ein sehr brauchbarer Begleiter durch die Tiefen des Jagdjargon: Junge Jäger können vor alten Hasen punkten und dem erfahrenen Jäger geht in Zukunft kein Begriff mehr "durch die Lappen".
"Handbuch Jägersprache" von Julia Numssen, 2017, erschienen im blv-Verlag, ist über Amazon erhältlich. (Den DJV unterstützen mit Amazon Smile.)