Waldbaden: für Jäger kein neuer Trend
Ein neuer Trend aus Fernost erobert Deutschland: Waldbaden. Es geht darum, die Natur bewusst zu erleben und mit allen Sinnen zu genießen. In Japan gehört Shinrin Yoku („Baden in der Waldluft“) offiziell zur Gesundheitsvorsorge, Ärzte verschreiben es sogar auf Rezept. Jäger haben die positive Wirkung der Natur längst erkannt. Kein Wunder: Sie verbringen durchschnittlich 40 Stunden pro Monat in ihren Revieren in Feld und Wald. Das hat der Deutsche Jagdverband (DJV) über eine Mitgliederbefragung herausgefunden.
Ein Aufenthalt im Grünen tut Körper, Geist und Seele gut, sagen Wissenschaftler: Bereits kurze Waldspaziergänge von fünf bis zwanzig Minuten haben eine gesundheits- und erholungsfördernden Wirkung. Sie reduzieren das Stress-Empfinden, senken den Blutdruck sowie die Herzfrequenz und vermindern Stresshormone im Blut. Durch das Einatmen der ätherischen Öle, welche die Bäume in die Luft abgeben, wird darüber hinaus das Immunsystem gestärkt.
Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist jedermann gestattet, Einzelheiten regeln die Länder. Gleichzeitig dient der Wald unzähligen Tieren als Lebensraum. Der DJV bittet Waldbesucher daher, sich rücksichtsvoll und umsichtig zu verhalten. Ausgewiesene Wildruhezonen sollten ebenso wenig betreten werden wie unübersichtliche Dickungen. Schließlich nutzen Rehe, Wildschweine oder Hirsche Brombeergebüsche, Adlerfarn oder Schilfgürtel häufig als Rückzugsort und Kinderstube.