Wiedervernetzungsprojekte auf Tagung in Japan vorgestellt
Der Weg von Schleswig-Holstein nach Japan ist weit – soweit muss sich wohl auch der Weg über eine Autobahn für kleine Tiere wie den Warzenbeißer (eine Heuschreckenart) anfühlen. Dr. Björn Schulz von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und Marita Böttcher vom Bundesamt für Naturschutz bestiegen – selbstverständlich – ein Flugzeug, um den weiten Weg hinter sich zu bringen: das Development Engineering Center in Sapporo hatte das Bundesamt für Naturschutz eingeladen auf dem „International Wildlife Management Congress“ den politischen Rahmen, Planungsinstrumente und entsprechende Regelungen der Wiedervernetzung vorzustellen. Und auch Dr. Björn Schulz von der Stiftung Naturschutz hatte im Rahmen dieser Einladung die Gelegenheit bekommen, die Erfahrungen aus der praktischen Wiedervernetzung der internationalen Fachwelt vorzustellen.
Seit 2008 – zunächst im Projekt „Holsteiner Lebensraumkorridore“, seit 2013 im (Über-)regional wirksamen E+E-Vorhaben „Wiedervernetzung“ – werden die Lebensräume im Bereich sogenannter Grünbrücken durch eine Vielzahl an Maßnahmen wieder miteinander verbunden. Durch unterschiedliche Vegetationsbereiche sollen sie sowohl großen als auch kleinen Tieren sowie Pflanzen die Möglichkeit bieten, sicher über Autobahnen zu kommen. Dabei sind einige teils unerprobte Maßnahmen zur Anwendung gekommen, wie zum Beispiel die Einrichtung eines Naturwaldbandes, das über Wirtschaftseinheiten des Forstes hinweg verbliebene naturschutzfachliche Wertflächen im Wald miteinander und mit der Querungshilfe verbindet. Um diese Maßnahmen zu erproben, arbeiten verschiedene Akteure in dem Projekt mit: die Schleswig-Holsteinische Landesforsten (AöR), der Deutscher Jagdverband e.V., der Wildpark Eekholt, der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein sowie das Institut für Natur- und Ressourcenschutz der Universität Kiel.
Vor Ort nutzen die deutschen Experten die Möglichkeit, sich ein Bild von japanischen Wiedervernetzungsprojekten zu machen und tauschten sich mit anderen Experten aus z.B. Kanada, Australien und China aus.
Mehr Information zu den Wiedervernetzungsprojekten in Schleswig-Holstein finden Sie hier.