Wildunfälle in Deutschland
Laut aktueller Statistik des Deutschen Jagdverbands (DJV) gab es im vergangenen Jagdjahr – die Zeit vom 1. April 2016 bis 31. März 2017 – knapp 228.500 Wildunfälle. Während das im Vergleich zum Vorjahr eine Stagnation bedeutet, ist es gemessen am Schnitt der vorangegangenen fünf Jahre eine Steigerung um fünf Prozent. Hauptverursacher ist das Reh (86 Prozent), gefolgt vom Wildschwein (12 Prozent).
Diese aktuellen Zahlen hat der DJV heute anlässlich der Fachtagung „Reflektoren wirken/nicht“ zur Wildunfallprävention vorgestellt, die der Verband gemeinsam mit dem ADAC in Hannover veranstaltet. Gut 200 Experten aus Wissenschaft, Straßenbau, Politik und Polizei diskutieren kontrovers über die Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren, die häufig an Straßenleitpfosten angebracht werden. Vorgestellt werden unter anderem die Forschungsergebnisse eines Langzeitprojektes, das ADAC, DJV und regionale Partner in Schleswig-Holstein durchgeführt haben.
"Wildtiere kennen keine Verkehrsregeln, sie müssen über Straßen wandern, etwa um zu fressen oder Partner zu finden“, sagte DJV-Präsidiumsmitglied Wolfgang Heins am Rande der Tagung. „Der beste Schutz gegen Wildunfälle sind angepasste Geschwindigkeit und vorausschauendes Fahren“, so Ulrich Klaus Becker, ADAC Vizepräsident für Verkehr. Wer Tempo 80 statt 100 fährt, reduziert den Bremsweg um 25 Meter. Besonders unfallträchtig sind unübersichtliche Wald- und Feldränder
in der Dämmerung.
Für Verkehrsteilnehmer haben ADAC und DJV gemeinsam mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) die Broschüre „Besser langsam als Wild“ herausgebracht. Diese enthält Verhaltenstipps und Hinweise rund um das Thema Wildunfall. Sie ist ab sofort erhältlich und kann im Internet auf www.adac.de und www.jagdverband.de kostenfrei bestellt werden.