Wir sehen hier die Politik in der Pflicht
Praxisnahe Programme für mehr Artenvielfalt in der modernen Agrarlandschaft fordern die niedersächsischen Jäger von der Landesregierung. Die stetig voranschreitenden Veränderungen in der landwirtschaftlichen Flächennutzung mit immer größeren Monokulturen seien ein Grund für den Rückgang klassischer Feldbewohner wie Rebhuhn, Feldlerche oder Kiebitz, heißt es in einer am Freitag in Einbeck (Kreis Northeim) verabschiedeten Erklärung der Landesjägerschaft (LJN).
Wie kaum ein anderes Bundesland zeichne sich Niedersachsen durch seine vielfältigen Lebensräume mit unterschiedlichen Tier- und Pflanzengesellschaften aus. «Wir sehen hier die Politik in der Pflicht entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Initiativen für lebensraumverbessernde Maßnahmen wie Blühstreifen, Lerchenfenster, Ackerrandstreifen, Stoppelbrachen oder ähnliches für Landwirte und andere Flächenbewirtschafter attraktiv machen», erklärte LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke auf dem Landesjägertag.
Rebhühner sollten wegen wieder sinkender Bestände nicht mehr bejagt werden, empfahl der Verband in Einbeck seinen Mitgliedern. “Wildtiererfassung, Wolfsmonitoring, vielfältige Naturschutzprojekte – Niedersachsens Jäger agieren vorbildlich”, lobte Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) am Freitag in einem Grußwort.
Umweltminister Stefan Birkner (FDP) hatte unlängst die Jäger aufgefordert, die Wiesenvögel besser vor deren Feinden wie Fuchs, Steinmarder und Rabenkrähen zu schützen. Dabei hatte der Umweltminister ausdrücklich auch den Einsatz von Fallen einbezogen.