Brücken für die Artenvielfalt
Querungshilfen sollen helfen, die Zerschneidung von Lebensräumen durch Verkehrswege zu vermeiden, die biologische Vielfalt erhalten und Wildunfälle reduzieren. Doch wie groß müssen Querungshilfen sein und wo sollten sie positioniert sein? Wie muss die Umgebung gestaltet sein und wie lässt sich das Hinterland langfristig anbinden? Eine aktuelle Veröffentlichung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) liefert Antworten auf Fragen rund um Planung, Gestaltung und Management von Querungshilfen. Eingeflossen ist das Praxiswissen zahlreicher Projekte zur Wiedervernetzung, an denen auch der Deutsche Jagdverband (DJV) beteiligt war.
Mit dem BfN-Skript 465 "Grünbrücken, Faunatunnel und Tierdurchlässe - Anforderungen an Querungshilfen" werden erstmals integrative Empfehlungen vorgelegt, die auf einer ökosystemaren Betrachtungsweise beruhen, also sich nicht nur auf einzelne Arten beziehen. Die resultierenden Anforderungen an Querungshilfen werden anhand konkreter Gestaltungsbeispiele dargestellt. Auf 50 Seiten erläutern die Autoren des Leitfadens unter anderem, welche Substrate sich für Grünbrücken und Unterführungen eignen, wie deren Relief gestaltet werden sollte oder wie Querungshilfen beruhigt werden können.
Mit den vorgelegten Handlungsempfehlungen haben Planer die Möglichkeit, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Ein wichtiger Schritt hin zur Erfüllung der Ziele der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. Der Leitfaden hilft zudem, die aus dem Bundesnaturschutzgesetz resultierenden Anforderungen zur Vermeidung und Verminderung von Zerschneidungswirkungen zu erfüllen.
Kostenfreie Exemplare des Skriptes 465 können beim Bundesamt für Naturschutz per E-Mail über Andrea.Loehnert@BfN.de angefordert werden.
Quelle:
Reck, H., Hänel, K., Strein, M., Georgii, B., Henneberg, M., Peters-Ostenberg, E. und M. Böttcher (2017): Grünbrücken, Faunatunnel und Tierdurchlässe - Anforderungen an Querungshilfen. BfN-Skripten 465, 50 Seiten. ISBN 978-3-89624-202-0