DJV begrüßt neue WWF-Position zur Auslandsjagd
Der Worldwide Fund for Nature (WWF) hat sich zur Auslandsjagd positioniert: Wissenschaftliche Untersuchungen und praktische Erfahrung zeigten, dass der Naturschutz von der Trophäenjagd profitiert, wenn diese mit weiteren Strategien und Maßnahmen kombiniert wird. Dies gelte auch für gefährdete Wildarten. Voraussetzung sei eine rigide Kontrolle der Jagdausübung, um Missstände zu verhindern. Ungeregelte, nicht nachhaltige Jagd könne Wildbestände hingegen ernsthaft schädigen. Der WWF lehnt deshalb jegliche Jagd strikt ab, die Tierarten oder Naturräume nicht nachhaltig nutzt, sondern gefährdet. Ganz wichtig ist es dem WWF, Trophäenjagd auch nur dann zu unterstützen, wenn im Einzelfall nachgewiesen werden kann, dass diese Bejagung einen konkreten Nutzen sowohl für den Naturschutz als auch für die vor Ort lebenden Menschen erbringt.
"Der DJV stimmt mit dem WWF überein, dass Auslandsjagd langfristig dem Erhalt der Artenvielfalt dienen muss. Als Jäger teilen wir die wesentlichen Positionen des WWF zum Jagdtourismus", sagte DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Wolfgang Bethe. "Wir erwarten, dass Jagdtourismus Beiträge zum Erhalt der Tierwelt in Afrika und Asien erbringt und dass die regionale Bevölkerung an den Erträgen der Jagd beteiligt wird. Das ist eine wichtige Motivation zum Schutz von Elefant oder Löwe, die vor Ort auch Existenzen bedrohen können, indem sie Ernten vernichten oder Nutztiere fressen."
Nachhaltige Auslandsjagd ist aus Sicht des DJV zwar nicht das Allheilmittel des Naturschutzes in Entwicklungsländern, Jagdverbote sind hingegen kontraproduktiv. Der Jagdtourismus ist in vielen Fällen wichtiger Bestandteil eines Instrumentenmixes zur Bewahrung der Biodiversität. Im Übereinkommen über biologische Vielfalt, das von fast allen Staaten unterzeichnet worden ist, wird die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen - das schließt nachhaltige Jagd ein - dem Schutz gleichgestellt. Dies ist auch die Haltung des DJV.
Als positive Beispiele für Auslandsjagd nennt der WWF Namibia und die Jagd auf Schraubenziegen (Markhor) in Pakistan. In beiden Fällen haben die Wildbestände ganz enorm vom Jagdtourismus profitiert, ebenso die Dorfgemeinschaften vor Ort. Als Negativbeispiel wird das Töten eigens gezüchteter Tiere in Kleingattern ("canned shooting") genannt. Auch in der Bewertung dieser Fälle teilt der DJV die Einschätzung des WWF. Der DJV begrüßt auch die Bereitschaft des WWF, Regierungen und Naturschutzbehörden in Sachen Trophäenjagd zu beraten, um die Qualität des Jagdtourismus zu verbessern. Der DJV hält es für sinnvoll, mit pragmatischen und konstruktiven Naturschutzorganisationen wie dem WWF den Dialog über die besten Methoden für erfolgreichen Naturschutz zu intensivieren.
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